Strahlende Gesichter, Hände werden geschüttelt, Applaus: Das war die Reaktion im Asbacher Rathaus, als am Sonntag das Ergebnis der Bürgermeisterwahl über den Bildschirm flimmerte. Michael Christ, Amtsinhaber und Alleinbewerber, kam auf 80 Prozent Ja-Stimmen. Eine Analyse, wo Christ seine Hochburgen hatte – und wo ein gallisches Dorf Widerstand leistete.
Wahlbeteiligung unter 40 Prozent
Zu den Zahlen: Von den 18.499 Wahlberechtigten in der Verbandsgemeinde (VG) Asbach gingen 7211 zur Wahl, eine Wahlbeteiligung von 39 Prozent. 46 Stimmzettel waren ungültig. 5731 Menschen stimmten für Christ, 1434 gegen ihn. An der Urne (80,7 Prozent Ja-Stimmen) lief es für Christ geringfügig besser als bei den Briefwählern (79,5 Prozent Ja-Stimmen).
In den einzelnen Gemeinden sah es wie folgt aus: In Windhagen kam Christ auf das beste Gesamtergebnis. 84,8 Prozent Zustimmung – bei einer Wahlbeteiligung von 36 Prozent. Sein bestes Ergebnis hatte der Bürgermeister im Briefwahlbezirk Windhagen II mit 89,6 Prozent. Im Gegensatz zum Ergebnis in der gesamten Verbandsgemeinde hatte Christ bei den Briefwählern in Windhagen (85,8 Prozent) mehr Prozente als bei den Urnenwählern (83,1 Prozent).
Rahms setzt die Bestmarke
In der Gemeinde Buchholz holte Michael Christ 84 Prozent der Ja-Stimmen. Die Wahlbeteiligung hier lag bei 37,7 Prozent. Vor allem in den Ortsteilen Griesenbach und Kölsch-Büllesbach konnte er bei den Wählern punkten und fuhr sehr gute Ergebnisse zwischen 86,3 und 89,6 Prozent ein. Was den (geringfügigen) Unterschied zwischen dem Zuspruch der Briefwähler und den Stimmen der Urnenwähler angeht, ist Buchholz im VG-Trend: Die Zustimmungswerte für den 56-Jährigen waren an der Urne besser als per Brief.
In Christs Heimatgemeinde Neustadt stimmten 81,6 Prozent der Wähler für die Wiederwahl des amtierenden Bürgermeisters. Die Wahlbeteiligung lag im zweitgrößten Ort in der Verbandsgemeinde bei 40,3 Prozent. Auch hier waren die Urnenwähler (84,7 Prozent Ja-Stimmen) dem Kandidaten zugeneigter als die Briefwähler (79,6 Prozent). Die Hochburg liegt in Neustadt: Im Ortsteil Rahms kam Christ auf grandiose 93,6 Prozent Ja-Stimmen.
Ein gallisches Dorf in Asbach
73,6 Prozent: Das sind die Ja-Stimmen aus der Ortsgemeinde Asbach. Hier fuhr der Kandidat sein schlechtestes Ergebnis ein. Die größte Gemeinde hatte auch die größte Wahlbeteiligung – 40,4 Prozent. Was auffällt: In Asbach war das Ergebnis unter den Briefwählern (74,8 Prozent Ja-Stimmen) besser als das der Urnenwähler (71,1 Prozent Ja-Stimmen), analog zu Windhagen und gegen den VG-Trend. Woran lag das? In den Urnenwahllokalen Asbach I, Asbach II und Asbach Germscheid lagen Christs Zustimmungswerte unter 70 Prozent.
Und da wäre noch der Wahlbezirk Asbach Schöneberg-Altenhofen-Altenburg: Wenn es nach den Wählern aus diesen Ortschaften gegangen wäre, wäre Christ nur um Haaresbreite wiedergewählt worden. Mit einer Stimme mehr (40 zu 39) konnte der Kandidat hier 50,6 Prozent der Ja-Stimmen erreichen. Es scheint, als hätte Christ in seinen acht Jahren dieses gallische Dorf noch nicht gänzlich erobert.

Michael Christ holt Traumergebnis von 80 Prozent
Michael Christ ist der alte und neue Bürgermeister der VG Asbach. Der Alleinbewerber holte 80 Prozent Ja-Stimmen. Doch in einer Gemeinde waren es deutlich weniger.