Kreis Neuwied
Ebola: Kreis Neuwied ist für den Ernstfall gerüstet
dpa

Kreis Neuwied. Für einen Ebolafall ist der Kreis Neuwied gerüstet. Die Leiterin des Gesundheitsamtes, Beate Kölb, versucht, Ängste zu nehmen: "Afrika ist groß. Bei Einreisenden aus Ländern außerhalb von Liberia, Sierra Leone und Guinea ist eine Sorge, dass eine Infektion mit Ebola vorliegt, nicht begründet", betont sie im Gespräch mit der RZ.

Von unserer Redakteurin Nina Borowski

Auch das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium stellt klar: „Das Risiko, dass Reisende die Krankheit nach Deutschland oder Europa mitbringen, ist nach wie vor sehr gering, aber nicht völlig auszuschließen.“

Für den Ernstfall sind die Akutkrankenhäuser im Kreis gerüstet. „Wir ziehen alle an einem Strang“, sagt Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach im Gespräch mit der RZ. Der Schutz der Einsatzkräfte steht bei einem möglichen Einsatz an erster Stelle. „In unserer Infektionsgarage haben wir ausreichend Schutzkleidung vorrätig“, betont Kölb. Neben regelmäßig stattfindenden Routineübungen informiert das Gesundheitsamt auch über das richtige Verhalten in Ausnahmesituationen. „Oberster Grundsatz bei einem solchen Einsatz sollte sein: Jeder passt auf jeden auf“, unterstreicht die Abteilungsleiterin. Denn: „Mit der richtigen Schutzkleidung besteht kein Risiko.“

Die Medizinerin erläutert, dass Ebola nicht wie Pocken über die Luft übertragen wird, sondern erst der klinisch erkrankte Patient mit Fieber, Erbrechen, Durchfall oder ähnlichen Symptomen über seine Körperausscheidungen ansteckend ist. Die zentrale Botschaft rund um dieses Thema muss für die Fachfrau deshalb sein: „Nicht jeder Mensch mit dunkler Hautfarbe und Fieber hat gleich Ebola.“

Ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass ein kleiner Teil von Afrika akut betroffen ist. Die Medizinerin warnt, alles zum Thema Afrika in einen Topf zu werfen. Vielmehr betont sie, wie wichtig die Einsatzkräfte vor Ort sind: „Nur wenn die Infektion vor Ort bleibt, werden wir hier in Europa geschützt, weil die Ausbreitung bekämpft wird.“

Ziel der Medizinerin und des Kreises ist es deshalb, die Menschen zu informieren, aufzuklären und für das Thema zu sensibilisieren. „Auf unserer Internetseite können die Menschen auf die Informationen des Gesundheitsamtes zugreifen. Zudem gibt es einen Link zum Robert-Koch-Institut. Andere Informationsquellen nutzen wir auch nicht“, sagt die Fachfrau.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter der Adresse www.kreis-neuwied.de

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