Auch Hermann Bernardy (FWG) kandidiert als Bürgermeister - Kritik an Dahl seitens der FDP
Dreikampf in der Ortsgemeinde Asbach: Auch Hermann Bernardy kandidiert als Bürgermeister
Ortseingang Asbach
Erstmals seit Jahrzehnten wird es in der Ortsgemeinde Asbach einen Dreikampf um den Bürgermeisterposten bei der Kommunalwahl geben. Hermann Bernardy (FWG) wurde nun als Kandidat neben Amtsinhaber Franz-Peter Dahl und Markus Harf (CDU) gekürt. Foto: Heinz-Werner Lamberz
Heinz-Werner Lamberz

Sehr wahrscheinlich werden die Asbacher im Juni zwei Mal zur Urne müssen: Eine Stichwahl zeichnet sich ab, da es nun überraschend einen dritten Kandidaten für das Amt des Ortsbürgermeisters der großen Gemeinde mit mehr als 7600 Einwohnern gibt: Hermann Bernardy, Vorsitzender der Freien Wählergruppe (FWG), wirft ebenfalls seinen Hut in den Ring.

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Damit haben Amtsinhaber Franz-Peter Dahl (parteilos) und Markus Harf (CDU) einen weiteren Mitbewerber. Im ersten Wahlgang eine Mehrheit zu bekommen, könnte für die Kandidaten somit schwierig werden – es geht vermutlich in die Stichwahl am 23. Juni. Es ist die erste Dreifachkandidatur in Asbach seit Jahrzehnten.

Kandidatur als Signal

Hermann Bernardy wurde just am Mittwoch in einer Versammlung der FWG zum Kandidaten gekürt, wie der Asbacher der RZ berichtet. Er begründet seine Motivation, ebenfalls ins Rennen zu gehen, so: „Mir ist die Zukunft von Asbach wichtig. Es reicht nicht, wenn man nur redet, man muss auch etwas tun.“ Seine Kandidatur sei ein Signal, dass es so in Asbach nicht mehr weitergehen könne. Die defizitäre Haushaltslage und andere strittige Themen hätten in den vergangenen Jahren in ihm den Entschluss reifen lassen, sich für den Posten des Ortsbürgermeisters zu bewerben und noch mehr aktiv zu gestalten, so Bernardy.

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Hermann BernardyFoto: FWG/Dietmar Lauer
FWG/Dietmar Lauer

Er spart auch nicht mit Kritik am aktuellen Amtsinhaber: „Der Bürgermeister hat anscheinend das Vertrauen in die Ratsmitglieder verloren“, bedauert Bernardy, der seit 2000 im Gemeinderat sitzt. Der frisch gebackene FWG-Kandidat macht im Gespräch mit der RZ auch keinen Hehl daraus, dass er mit seiner Kandidatur verhindern möchte, dass Franz-Peter Dahl im ersten Wahlgang am 9. Juni wiedergewählt wird. Eigene Chancen auf den Posten redet Bernardy klein. Andererseits betont er, dass es um eine Personenwahl gehe und er in Asbach gut bekannt sei. Falls er doch das Rennen machen sollte, möchte sich Hermann Bernardy für die Themen Sozialer Wohnungsbau und bezahlbarer Wohnraum in Asbach einsetzen. Ebenfalls sei ihm die Sanierung der Gemeindestraßen ein Anliegen, die wegen der Haushaltslage immer weiter nach hinten geschoben würden. Und: „Ich möchte die Vereine und die Jugend fördern“, beschreibt Bernardy ein weiteres Herzensanliegen.

FDP ebenfalls im Wahlkampfmodus

Auch die FDP wird in der Ortsgemeinde Asbach wieder antreten, berichtet Vorsitzender Alexander Buda der RZ. Ende Februar hätte die Veranstaltung zur Aufstellung einer Wahlliste stattgefunden. Neu ist, dass man in der ganzen Verbandsgemeinde ein Angebot bei der Kommunalwahl machen wird – erstmals auch in Buchholz, so Buda weiter. Auf die Frage, ob er als vierter Kandidat auch Ortsbürgermeister in Asbach werden wolle, antwortet Buda mit einem klaren Nein.

Der FDP-Chef äußert im Gespräch mit der RZ aber deutliche Kritik an den derzeitigen politischen Entwicklungen in der Ortsgemeinde Asbach wie der Gründung der Grünen oder der neuen Bürgerliste von Ortschef Franz-Peter Dahl. Sollte der Rat nach der Kommunalwahl aus sechs Fraktionen bestehen, würden sich aus Budas Sicht Probleme ergeben: „Wir sind eine starke Ortsgemeinde. Sollten die Mehrheitsverhältnisse kippen, ist das nicht gut.“

Er stehe für Zusammenhalt in der Gesellschaft – Zersplitterungen und immer mehr Fraktionen in Räten würden diese gefährden, meint Buda. Die Verbandsgemeinde Asbach und ihre Ortsgemeinden hätten in den vergangenen Jahren viel Erfolg gehabt, da in allen Gremien stabile Mehrheitsverhältnisse existiert hätten, „ich sehe den Erfolg der Kommunen aufbrechen“.

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