Diese zeigt sich bereits bei der Begrüßung des RZ-Reporters, der sich beim Regieassistenten vorstellen soll. Schnell steht der Kontakt zur Regisseurin über ein Funkgerät, das jeder Drehbeteiligte am Mann trägt. Überall wuseln Leute herum, immer wieder werden Licht und Ton geprüft. „Wenn die Chance für ein Interview besteht, dann jetzt. Der Zeitplan ist eng“, erklärt der Regieassistent mit freundlich-bestimmtem Unterton. Das Interview kann dann zum Glück von Angesicht zu Angesicht und nicht über Funkfrequenz stattfinden.
Der Film erzählt ein Mutter-Tochter-Drama: Ida ist in einer symbiotischen Beziehung mit ihrer arbeitslosen und depressiven Mutter Ildikó gefangen, mit der sie noch zusammenwohnt, obwohl sie bereits Mitte 20 ist. Als sie nach Ende ihres Studiums eine Zusage für ihren Traumjob erhält, für den sie ihre Mutter zurücklassen und nach Fehmarn ziehen müsste, muss sie sich zwischen ihrem Verantwortungsgefühl für ihre Mutter und ihrem eigenen Glück entscheiden.
Der Film wird zum Großteil als Kammerspiel in Köln produziert und die Handlung greift immer wieder maritime Motive auf. Deswegen dienen das „La Mer“ und das Meeres-Zentrum auf Fehmarn als zusätzliche Drehorte. Für die Hauptfigur Ida bedeutet das Meer Freiheit und Unabhängigkeit. Auf das Restaurant sind die Kölner zufällig gestoßen.
„In der Szene sollte ein großes Aquarium zu sehen sein. Es war gar nicht so einfach, ein Restaurant mit einem angeschlossenen Becken zu finden, weil das meines Wissens nach mittlerweile verboten ist. In einer Onlinerecherche sind wir auf das ,La Mer' gestoßen, das sich als einzigartig herausgestellt und mit artgerechter Fischhaltung überzeugt hat. Der Besitzer hat uns sein Restaurant dann freundlicherweise für einen Tag zur Verfügung gestellt“, erklärt Regisseurin Antonia Uhl.
Ohne zu viel verraten zu wollen, umreißt Uhl die etwa siebenminütige Handlung der Szene, die im „La Mer“ spielt: „Es ist der Höhepunkt des unausgesprochenen Konflikts zwischen Mutter und Tochter. Eigentlich wollen die beiden die Masterarbeit feiern, aber Ildikó ist aufgrund ihrer Ängste und Depressionen so verunsichert, dass das Abendessen abgebrochen wird.“
Der Film soll am Ende eine Spielzeit von 45 Minuten haben. Neben Uhl werden auch Johannes Schmülling (Kamera), Christoph Bargfrede (Editing) und Maren Buchholz (Szenenbild) ihren Abschluss mit dem Projekt machen. Der Öffentlichkeit soll das Werk bei Festivals präsentiert werden, wie Produzent Christopher Albrodt erklärt: „Wir werden uns bei einigen Filmfestivals bewerben und hoffen, bei möglichst vielen auch gezeigt zu werden.“