Bürgergespräch der CDU
Diese Themen sind in Rengsdorf auf der Tagesordnung
Neues Format "Bürgergespräch": Pierre Fischer, CDU-Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der VG Rengsdorf-Waldbreitbach (links), hatte als Podiumsgäste (von links) Reiner Meutsch ("Fly & Help"), Thomas Schreck (Erster Beigeordneter Ortsgemeinde Rengsdorf), Landrat Achim Hallerbach, Denis Müller (Zweiter Beigeordneter Ortsgemeinde Rengsdorf) und Rengsdorfs Ortsbürgermeister Marc Dillenberger eingeladen.
Julia Hilgeroth-Buchner

Entwicklungen in Rengsdorf sind beim Bürgergespräch, zu dem Pierre Fischer, CDU-Bürgermeisterkandidat für die VG Rengsdorf-Waldbreitbach, geladen hat, ebenso Thema wie die Lage im Kreis Neuwied und Aufgaben in der ganzen Welt.

Menschen für Kommunalpolitik zu begeistern, wird immer wichtiger, aber auch immer schwieriger. Pierre Fischer, CDU-Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach, freute sich deshalb sehr, dass rund 75 Interessierte zur Premiere seines neuen Formates „Bürgergespräch“ im Gemeindehaus Rengsdorf erschienen waren. Zu der Podiumsdiskussion hatte der junge Politiker bekannte Persönlichkeiten aus der Region eingeladen.

Neben Reiner Meutsch (Weltumrunder und Gründer der Stiftung „Fly & Help“) und Landrat Achim Hallerbach stellte sich auch das „Rengsdorfer Dreigestirn“ mit Ortsbürgermeister Marc Dillenberger, dem Ersten Beigeordneten Thomas Schreck und dem Zweiten Beigeordneten Denis Müller den Fragen Pierre Fischers zur gesellschaftlichen Bedeutung von Bildung, Ehrenamt und Politik.

Aufgaben in aller Welt und vor der Haustür

Nach dem Grußwort von Marc Dillenberger wurde der Abend mit einem berührenden Impulsfilm über die weltumspannenden Schulgründungen unter Reiner Meutschs Federführung eröffnet. Im Anschluss schilderte der Stifter ausführlich seine tiefe berufliche und persönliche Verwurzelung in Rengsdorf als seiner „Startbasis“ und betonte auch, dass er den Bürgern und Kommunalpolitikern viel an Unterstützung für den Bau der aktuell 850 Schulen in 57 Ländern verdanke.

Pierre Fischer wies nun auf die Aufgabenteilung des „Rengsdorfer Dreigestirns“ hin. Die Kommunalpolitiker berichteten über die aktuelle Bedürfnislage. So sind laut Marc Dillenberger die Genehmigung des Haushaltes, aber auch die bürokratischen Hürden immer wieder ein Problem. Gleiches gilt nach Aussage von Thomas Schreck für das Angehen von Projekten bei angekauften Immobilien. Der Bebauungsplan müsse angepasst und modernisiert werden, auch bei der Flurbereinigung. Die Westerwald-Straße sei ein schwieriges Thema. „Die Bürger wollen Ergebnisse sehen“, betonte Schreck.

„Wir brauchen viel mehr Gewerbe- und Industriegebietsflächen.“
Landrat Achim Hallerbach zur Wirtschaft im Kreis Neuwied

Denis Müller beschrieb seine Bemühungen um die Integration von Senioren ins Dorfleben und um den längst überfälligen Jugendraum plus Jugendbeirat („Es gibt nichts!“). Müller bat die Bürger auch um Informationen: „Nur so können wir etwas ändern.“ Die bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen, eine Verschlankung und Beschleunigung behördlicher Vorgänge, eine deutlich höhere, ergebnisorientierte Transparenz sowie das Eingestehen und Beheben von Fehlern standen auf der „Wunschliste“ aller an die Landes- und Bundesregierung.

Landrat Achim Hallerbach umriss nun die Entwicklung des Kreises Neuwied als viertwirtschaftsstärkstem Kreis in Rheinland-Pfalz. Dies sei vor allem auf den Branchenmix sowie die Vielzahl an Familienunternehmen, Global Playern und Hidden Champions zurückzuführen. Auch auf die Qualitäten, die den Kreis zur Zuzugsregion machen, könne man stolz sein. „Wir brauchen allerdings viel mehr Gewerbe- und Industriegebietsflächen“, unterstrich Hallerbach.

Weniger Polemik, mehr „Leitplanken“ für die Bürger

Deutliche Fortschritte gebe es in Sachen Kitaplätze, Digitalisierung an Schulen und Breitbandversorgung. Vor deutliche Herausforderungen sei man unter anderem bei der medizinischen Versorgung sowie beim zivilen Brand- und Katastrophenschutz gestellt – vor allem nach den Erfahrungen in der Pandemie. Auf Pierre Fischers Frage nach Strategien infolge des erschreckenden Wahlergebnisses forderte die Runde ein besseres „Zuhören“ der führenden Politiker. Die Menschen wollten keine Bevormundung, sondern „Leitplanken“, die Sicherheit und Orientierung versprächen. „Auch diese Polemik muss aufhören“, betonte Marc Dillenberger.

Alle Podiumsteilnehmer hielten das Ehrenamt als Ausdruck gelebter Solidarität für unbedingt förderungswürdig – gerade in der jungen Generation. Im Austausch mit dem Publikum kamen abschließend Themen wie mangelnde Einkehrmöglichkeiten in der Region, die Zukunft des „Monte Mare“ oder die Fußgänger- und Radfahrerbrücke in Remagen zur Sprache.

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