„Wir haben uns im Diakonieausschuss gefragt, was wir für die Menschen vor Ort tun können“, erzählt der Vorsitzende Otmar Sahm. Relativ schnell sei man auf die Gartenidee gekommen, vor der Kirche ist schließlich Platz genug. Also wurde im Frühjahr die Grasnarbe umgelegt und Kartoffeln gepflanzt. „Damit die Erde schön krümelig wird“, erklärt Sahm, der selbst seit 40 Jahren einen Nutzgarten beackert.
Im Idealfall sollen Alt und Jung im kommenden Jahr zusammenkommen und dort Möhren, Salat, Radieschen oder Kohlrabi anpflanzen – je nach dem eigenen Geschmack. Um bereits einige Interessierte zu finden, will die Gemeinde im Herbst zur großen Kartoffelernte einladen. Jeder kann beim Ausgraben helfen und seine Exemplare auf der nebenstehenden Feuerschale direkt grillen und den Rest mit nach Hause nehmen.
Wenn sehr viele bei dem Gartenprojekt mitmachen möchten, dann wird die Fläche vergrößert, verspricht Sahm, der sich auch gut vorstellen kann, dort Obststräucher anzupflanzen. Viele Dierdorfer hätten keinen eigenen Nutzgarten mehr. „Wir haben Platz genug“, ergänzt Pfarrer Patrique Koelmann. Die Idee ist, dass es zwei Tage in der Woche zum pflegen und ernten gibt. Falls der Sommer heiß bleibt, muss wohl auch der vorhandene Wasseranschluss genutzt werden, um zu gießen. Die Gemeinde stellt eine Sitzgelegenheit und Getränke für die Helfer zur Verfügung.
Sahm betont, dass es ein rein biologisches Gartenprojekt werden soll. Da müssen dann auch mal Schnecken weggetragen werden und Blattläuse abgesucht werden. Ein eigener Kompost soll die Erde verbessern. „Es schwebt mir vor, dass die Kinder sehen, wie erst gesät wird und das Gemüse dann wächst“, sagt Sahm. Das ließe sich zudem gut mit einem Gespräch über den Glauben verbinden. „Glaube ist Begegnung“, meint Koelmann. „Wir als Gemeinde müssen Begegnungsräume schaffen.“ Yvonne Stock