Größtes Vorhaben im Etat 2023 - Hoher Fehlbetrag - Kreditaufnahme notwendig
Dierdorf investiert in Kita-Erweiterung: Größtes Vorhaben
Auf der angrenzenden Wiese direkt neben dem aktuellen Kindergarten Holzbachfrösche in Dierdorf soll die Erweiterung entstehen. Laut dem Etat 2023 soll die Baumaßnahme im Jahr 2025 endgültig abgeschlossen sein. Foto: Lars Tenorth (Archiv)
Lars Tenorth

Dierdorf. Das Haushaltsjahr 2023 der Stadt Dierdorf wird mit größeren Belastungen einhergehen, wie Stadtbürgermeister Thomas Vis in der jüngsten Stadtratssitzung erklärt hat. Laut Etat 2023 beträgt der kalkulierte Fehlbetrag 547.000 Euro. Und auch Kredite sind eingeplant.

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„Der Fehlbetrag ist bedingt durch die Rahmenbedingungen“, betonte Thomas Vis zu Beginn des Tagesordnungspunktes Haushaltsplan in der Brückrachdorfer Sängerhalle. „Ein Faktor sind die relativ hohen Personalkosten“, fügte er hinzu. Hier erwähnte er vor allem die Anforderungen durch das Kita-Zukunftsgesetz. Allein die Personalkosten der Stadt Dierdorf erhöhen sich im Vergleich zum Jahr 2022 um 165.000 Euro von 3,163 Millionen Euro auf 3,328 Millionen Euro.

Der Mehrbedarf wird überwiegend durch die Umsetzung des Kita-Gesetzes verursacht, heißt es dazu ebenfalls im Haushaltsplan: „Nach Abzug von Kostenerstattungen durch Land und Kreis verbleiben noch rund 1,024 Millionen Euro (also rund 31 Prozent), die von der Stadt Dierdorf zu tragen sind.“ Vis appellierte an das Land für mehr finanzielle Unterstützung.

„Wir müssen Investitionskredite aufnehmen“ Dierdorfs Stadtchef Thomas Vis

Eines ist für die Stadt Dierdorf auch klar, um die Investitionen überhaupt tätigen zu können – es geht nicht nur aus eigener Tasche: „Wir müssen Investitionskredite aufnehmen“, erklärte Stadtchef Thomas Vis. Der Gesamtbetrag für die vorgesehenen Kredite, die verzinst werden, liegt bei 821.000 Euro, ist dem Haushaltsplan für 2023 der Stadt Dierdorf zu entnehmen.

Ein besonders großes Investitionsvorhaben stellt die Erweiterung des Kindergartens Holzbachfrösche in Dierdorf dar. Für 2023 sind hierfür 710.000 Euro veranschlagt. Bereist 2022 waren 65.000 Euro an Mitteln für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung und die Bodenuntersuchung eingestellt. Insgesamt rechnet die Stadt Dierdorf derzeit für die Baumaßnahme mit Kosten von 2,5 Millionen Euro. Knapp mehr als 1,7 Millionen Euro werden im Jahr 2024 eingeplant, wenn die Baumaßnahme abgeschlossen werden soll. Grundsätzlich kalkuliert die Stadt Dierdorf mit einer Förderung, die aber noch nicht beantragt wurde. Hierbei erwartet sie vom Land rund 590.000 Euro und vom Kreis rund 300.000 Euro.

Mehrgenerationenplatz und Radweg

Als weitere inhaltliche Punkte nannte Vis den Mehrgenerationenplatz, für den „Mittel eingestellt sind“ und den Bau des Radweges vom Schulzentrum der Kernstadt in Richtung Giershofen. Hierfür ist seitens der Stadt für 2023 ein Kostenanteil von 48.000 Euro vorgesehen.

Kritik gab es in der jüngsten Ratssitzung durch die Fraktionengemeinschaft aus SPD, Grüne, FWG und FDP daran, dass beim Thema LED-Beleuchtung noch nicht viel passiert sei, obwohl das Thema 2019 schon aufkam. Für das kommende Jahr versprach Vis (CDU), das Thema voranzubringen. Ansonsten gab es generell für den Haushaltsplan Zustimmung von den Ratsmitgliedern, auch wenn zudem betont wurde, dass Dierdorf unbedingt strukturell weiterentwickelt werden muss.

Info: Etat 2023 in Kürze

Haushaltsvolumen: 11,41 Millionen Euro

Jahresfehlbedarf: 547 000 Euro

Investitionshöhe: 3,109 Millionen Euro

Kreditaufnahme: 821 000 Euro

Eigenkapital (Ende 2023): 10,236 Millionen Euro

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