Zum ersten Mal öffnete die Tafel Puderbach-Dierdorf ihre Türen für die breite Öffentlichkeit. Seit dem vergangenen Jahr befindet sie sich in neuen Räumlichkeiten. „Die Räume hier sind deutlich besser als zuvor“, erklärt Marion Hoffmann, Ausgabeleiterin der Tafel Puderbach-Dierdorf. „Ich wurde angesprochen, ob man nicht mal die Aufgaben der Tafel erklären konnten und so kam dann die Idee den Tag der offenen Tür zu veranstalten“, so Hoffmann.
Bei Kaffee, Kuchen und herzhaften Speisen konnten Interessierte die neuen Räume besichtigen und sich bei einer Führung über die Arbeitsabläufe der Tafel informieren. Die gemeinnützigen Tafeln schlagen eine Brücke zwischen Überfluss und Bedürftigkeit. Ehrenamtliche Helfer sammeln überschüssige Lebensmittel aus dem Handel und von Herstellern ein, um sie an Menschen weiterzugeben, die finanziell auf Unterstützung angewiesen sind. Insgesamt engagieren sich rund 35 Freiwillige bei der Tafel Puderbach-Dierdorf. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie reichen von der Buchhaltung über das Sortieren der Lebensmittel bis hin zum Fahrdienst.
Die Ehrenamtlichen investieren viel Arbeit

„Wir wollten die Tafel gerne vorstellen, weil viele Menschen gar keine Vorstellung davon haben, wie viel Arbeit tatsächlich dahintersteckt“, sagt Marion Hoffmann. Die Lebensmittel müssen zunächst von den Fahrern aus den Geschäften abgeholt und zur Tafel gebracht werden und sind dabei oft unsortiert. Vor Ort werden sie dann sorgfältig geprüft und sortiert, damit die Kunden ausschließlich einwandfreie Ware erhalten. Jede berechtigte Person bekommt eine eigene Kiste, die nach Nummern ausgegeben wird. Die Größe der Kiste richtet sich dabei nach der Haushaltsgröße, ob Einzelperson oder Großfamilie. „Teilweise versorgen wir Familien mit sechs bis sieben Kindern“, erklärt Hoffmann. „Gerade bei kinderreichen Familien achten wir darauf, dass auch Süßigkeiten wie Schokolade dabei sind. Wir packen Schultüten, besorgen Kinderschuhe, wir schauen, was gebraucht wird.“
„Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass wir überall dort helfen können, wo Hilfe gebraucht wird.“
Marion Hoffmann, Ausgabeleiterin der Tafel Puderbach-Dierdorf
Insgesamt sind derzeit 134 Haushalte in den Verbandsgemeinden Puderbach und Dierdorf bezugsberechtigt. Zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Ostern gibt es für die Kinder kleine Geschenke wie Lego oder Kleidung. „Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass wir überall dort helfen können, wo Hilfe gebraucht wird“, sagt Hoffmann. Auch in Notfällen springt die Tafel ein – etwa wenn Menschen aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst zur Ausgabestelle kommen können. Die Rückmeldungen der Empfänger sind durchweg positiv. Mit dem ersten Tag der offenen Tür zeigt sich Marion Hoffmann sehr zufrieden: „Die Veranstaltung wurde gut angenommen. Ich freue mich über das große Interesse, vielleicht machen wir so etwas im nächsten oder übernächsten Jahr wieder.“