Der Wähler hat gesprochen – und der Neuwieder Papaya-Koalition aus CDU, Grünen und FWG eine Absage erteilt. Das Bündnis, das in den vergangenen fünf Jahren mit seiner Mehrheit die Kommunalpolitik bestimmte, hat im Stadtrat keine Mehrheit mehr.
Aus der Papaya-Koalition erwies sich einzig die FWG als stabil und konnte ihr Ergebnis von vor fünf Jahren wiederholen. 7,1 Prozent standen am Ende zu Buche, 0,1 Prozentpunkte weniger als 2019. Das reicht erneut für drei Stadtratssitze.
CDU und Grüne verlieren Stimmen und Sitze
Anders CDU und Grüne, die Verluste hinnehmen mussten. Die Christdemokraten büßen gegenüber 2019 2,3 Prozentpunkte ein und kommen nur noch auf 28,1 Prozent. Das reicht für 13 Sitze im Stadtrat, zwei weniger als 2019. Noch schlimmer hat es die Grünen erwischt, die auf 8,2 Prozent zusammenschrumpfen, ein Minus von 5,9 Prozentpunkten. Sie geben im Stadtrat drei Sitze ab und sind dort künftig nur noch mit vier Mandatsträgern vertreten.
Federn lassen musste auch die SPD, wenngleich in geringerem Ausmaß. Die Sozialdemokraten kommen auf 22,7 Prozent, das sind 3 Prozentpunkte weniger als 2019. Im Stadtrat haben sie künftig nur noch elf Sitze, einen weniger als bisher.
Je zwei Ratsleute für FDP und Ich tu's
Auch die FDP muss gegenüber 2019 Federn lassen, was ihr Wahlergebnis betrifft. Sie erhält 3,3 Prozent der Stimmen, 1,4 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Auf die Anzahl der Sitze im Stadtrat hat das jedoch keinen Einfluss. Dort sind die Liberalen auch in Zukunft zu zweit vertreten.
Ebenfalls mit zwei Ratsleuten wird „Ich tu’s – Die Bürgerinitiative“ in den Stadtrat einziehen. Die Gruppierung konnte 3,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, 0,1 Prozentpunkte mehr als noch vor fünf Jahren.
Einen Sitz abgeben muss Die Linke, die 2,2 Prozent der Stimmen erhalten hat, 1,9 Prozentpunkte weniger als 2019. Damit sitzt künftig nur noch ein Abgeordneter der Linken im Neuwieder Stadtrat.
BSW und AfD sind die Wahlsieger
Ebenfalls mit einem Ratsmitglied wird die neue Wählergruppe Etscheidt im Stadtrat vertreten sein. Sie bekam bei ihrer Wahlpremiere 1,5 Prozent der Stimmen.
Gewinner der Wahl sind das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das aus dem Stand 6,7 Prozent erreicht und mit drei Leuten in den Stadtrat einziehen wird, und die AfD, die um 6,3 Prozentpunkte zulegt. Die extrem rechte Partei ist nach CDU und SPD mit 16,6 Prozent die drittstärkste Kraft und wird im neuen Stadtrat mit acht Ratsleuten vertreten sein.