Stücke werden öfter gezeigt - Neue Spielstätte des Jungen Schlosstheaters öffnet im September
Die neue Spielzeit vorgestellt: Schlosstheater setzt auf Flexibilität und junges Publikum

Neuwied. Außen ist das Dach noch in Baugerüst gehüllt, doch im Inneren erwarten im Foyer neue bunte Sessel, Corona bekämpfende Lüftungsanlagen und eine Tribüne mit Sitzkissen die ersten offiziellen Besucher: Die neue Spielstätte des Kinder- und Jugendtheaters soll nach den Umbauarbeiten am 10. September im Rahmen von „Kopfüber – das Theatertreffen für Junges Publikum in Rheinland-Pfalz“ feierlich eröffnet werden. Die Landesbühne Rheinland-Pfalz richtet dieses Jahr das Festival aus – und hat für kommende Saison einen vollen Spielplan für Jung und Alt parat.

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Intendant Lajos Wenzel zeigt sich nach den vergangenen Monaten zuversichtlich, in der nächsten Spielzeit wieder mehr Publikum zu empfangen. „Endlich dürfen wir die Neuwieder wieder in unser beliebtes Schlosstheater einladen“, freut er sich. Natürlich werde man auf Abstand und Sicherheit achten.

Und: Jedes Stück kommt in der kommt ab Herbst deutlich öfter auf die Bühne als zuvor – damit trotz etwaigen Abstandsregeln und Besucherbeschränkungen möglichst viele Theaterfreunde die Vorstellung sehen können. Der Abovorverkauf beginnt Mitte August. Einige Stücke der vergangenen Saison habe man in das nächste Jahr retten können, schildert Wenzel.

Eine Rettung war das wohl auch für den ein oder anderen Schauspieler, denn die hatten es in den vergangenen Monaten sehr vermisst, auf der Bühne zu spielen, wie Wenzel schildert. „So haben wir auch namhafte Schauspieler nach Neuwied locken können.“ Unter ihnen sind etwa Ingolf Lück, Madeleine Niesche, Stefan Bockelmann, Jochen Busse und Hugo Egon Balder.

Die letzten beiden Haudegen kämpfen dann zum Ende der Spielzeit 2021/21 in „Komplexe Väter“ als zwei ganz unterschiedliche Männer mit den täglichen Tücken einer Patchwork Familie. Zwei ungleiche Brüder hingegen wachsen ab September in dem bereits verfilmten Stoff von „Rain Man“ durch eine abenteuerliche Reise gemeinsam und zugleich aneinander.

Ingolf Lück schlüpft in „Seite Eins“ in die Rolle eines gefeierten Boulevard-Journalisten und im Dezember lässt das Schlosstheater in „Loriot, dramatische Werke“ die Klassiker des berühmten TV-Humoristen wieder auferleben. Auch der interaktive „Escape Room“, die interkulturelle „Extrawurst“ mit Niesche und Bockelmann sowie „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ stehen im Programm – Letzteres könnte der ein oder andere schon über Distanz im digitalen Stream gesehen haben.

Ganz nah dran sind dagegen die Zuschauer im Jungen Schlosstheater: Nur wenig Raum trennen da Tribüne und Bühne. Darauf inszenieren die Schauspieler unter anderem „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ aus der beliebten Buchvorlage und Antoine de Saint-Exupérys Klassiker „Der kleine Prinz“. Außerdem greift die Freie Bühne Neuwied bei „Juri und das AlpakaLamaDrama“ wieder zu den Puppen. Als Familienstück wird Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ gezeigt.

In der neuen Spielstätte des Jungen Schlosstheaters können höchstens 99 junge Schauspielfreunde Platz nehmen – unter Corona-Bedingungen etwa die Hälfte. Bei sechs Darstellern auf der Bühne sei dies „fast schon Eins-zu-eins-Betreuung“, witzelt Wenzel, bevor er dann mit Blick auf den insgesamt vollen Spielplan sagt: „Wir spielen, was die Bretter hergeben.“

Von unserem Redakteur Markus Kilian

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