Die ersten Monate in Unkel waren davon geprägt, die Netzwerke zu entwickeln und das W-LAN auszubauen. „Es wurde außerdem der ,LogoDidact' Schulserver installiert, das ist eine ganzheitliche Schulserverlösung. Das System musste erstmal laufen. Jetzt geht es darum, die Lehrkräfte an das neue System heranzuführen. Alle müssen die Praxis lernen“, erläutert Brenner, der auch für die IT-Sicherheit verantwortlich ist. Er plant außerdem den weiteren Bedarf an Hard- und Software. Seine 40-Stunden-Woche sei im Angesicht der Fülle an Aufgaben, vor die ihn die drei Schulen stellen, meist zu kurz, meint er lachend. Er stehe dauernd im Kontakt mit den Schulen, die sich immer an ihn wenden können, wenn irgendwo Probleme oder Fragen auftauchen.
150.000 Euro kommen aus dem Fördertopf
Dass die drei Grundschulen der Verbandsgemeinde Unkel digital gut aufgestellt sind, liegt eigentlich an Corona. Im vergangenen Jahr konnte mit Hilfe des Sofortausstattungsprogramms Digitalpakt Schule Hardware angeschafft werden, um einen digitalen Unterricht von zu Hause zu ermöglichen. Die Erpeler Grundschule erhielt aus dem Fördertopf 44.400 Euro, die in Unkel 80.300 Euro und die Grundschule in Rheinbreitbach 29.700 Euro.
In allen Grundschulen der VG waren außerdem bauliche Maßnahmen zur Umsetzung der digitalen Infrastruktur notwendig, erläutert der Unkeler Büroleiter Jörg Harperath. Das heißt, Serverräume mussten eingerichtet und andere Grundvoraussetzungen geschaffen werden. Gefördert wurden über den Digitalpakt Verkabelung, drahtloses Internet sowie digitale Arbeitsgeräte.
„Jetzt geht es darum, die Lehrkräfte an das neue System heranzuführen. Alle müssen die Praxis lernen.“
Netzwerkadministrator Marc Brenner
Auch die Vollzeitstelle des Netzwerkadministrators wird laut Harperath zum Teil über den Digitalpakt finanziert. Damit habe die Pandemie letztlich diesen digitalen Quantensprung forciert. Auch in der Verwaltung. Die zunehmende Digitalisierung bringe hier viele Vorteile. „Besprechungen, Konferenzen und ähnliches laufen fast nur noch digital. Das spart Zeit und Geld, zum Beispiel Fahrkosten“, sagt der Büroleiter.
Nicht nur im Lockdown konnten Kinder von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen. „Das wird weitergeführt. Schüler in Quarantäne oder Kinder, die irgendwie erkrankt sind, können – wenn es ihr Zustand erlaubt – digital am Unterricht teilnehmen. Die Landesregierung hat hierzu die Software ,BigBlueButton' empfohlen. Es ist wichtig, dass Kinder teilnehmen und sich dabei auch sehen können“, beschreibt Brenner weitere Vorteile der Digitalisierung.
Sprachlern-App für Kinder mit Migrationshintergrund
Das gelte auch in der aktuellen Flüchtlingskrise. „Wir haben ganz neu die App ,Multidingsda' angeschafft, die nur auf iPads läuft. Damit können Kinder mit Migrationshintergrund Deutsch lernen. 14 Sprachen stehen zur Verfügung. Die App hilft ihnen auch, am Unterricht besser teilnehmen zu können“, erläutert der IT-Experte.