Der Tag der Artenvielfalt hat in diesem Jahr zum dritten Mal stattgefunden – „und diesmal war er ein großer Erfolg“, sagt René Rondot. „Es kamen viele Besucher, die haben sich aktiv an den Aktionen beteiligt und waren sehr zufrieden.“ Rondot ist Mitglied im Vorstand des Vereins Gemeinsam für Vielfalt (GfV) Unkel, der diesen Tag am 22. Juni im Bürgerpark organisiert hat. Ist also schon die nächste Aktion geplant? Leider ist das nicht so einfach.
Nur zwei Veranstaltungen im Jahr
Ein Höhepunkt war das Pfingst- und Opferfest Anfang Juni, das ebenfalls im Bürgerpark stattgefunden hat, berichtet Rondat. Schaut man in den Veranstaltungskalender auf der Webseite des Vereins (www.gfv-unkel.de), finden sich nach diesen erfolgreichen Veranstaltungen jedoch keine weiteren Termineinträge. Und es fällt auch auf, dass einige vorhergehende Veranstaltungen nicht im Bürgerpark, sondern außerhalb stattgefunden haben, zum Beispiel das Regenbogen-Kinderfest Mitte Juni auf dem Schulhof der Stefan-Andres-Schule.
„Es ging ja schon durch die Presse, dass der Bürgerpark baurechtlich noch als Fläche für den Badebetrieb ausgewiesen ist. Das ermöglicht nur zwei Veranstaltungen im Jahr“, sagt Rondot. „Und da es auch zwei Beschwerden von privater Seite gab, haben wir uns veranstaltungsmäßig mit den Beschwerdeführern auf reduzierte Aktivitäten geeinigt“, erklärt Rondot, nur innerhalb der Öffnungszeiten, weniger als 200 Besucher und keine Musik. Dies seien die derzeitigen Rahmenbedingungen, erklärt Rondot.
„Wir haben uns veranstaltungsmäßig mit den Beschwerdeführern auf reduzierte Aktivitäten geeinigt.“
René Rondot, Gemeinsam für Vielfalt Unkel
Deshalb habe der 2017 gegründete Verein mit derzeit 75 Mitgliedern zunächst keine weiteren Veranstaltungen geplant. Auch externe Anfragen habe man ablehnen müssen. Eine Vater-Kind-Zeltübernachtung habe man beispielsweise abgesagt, denn diese hätte ja außerhalb der Öffnungszeiten stattgefunden. „Wir als Pächter des Bürgerparks hatten bereits eine Nutzungsänderung des Geländes beantragt. Nun mussten noch zwei naturschutzrechtliche und ein Lärmschutzgutachten vorgelegt werden.“ Die seien jetzt beim Kreis eingereicht worden, und man warte nun nach gründlicher Prüfung auf den Bescheid von dort, sagt Rondot.

Artenvielfalt wird in Unkel großgeschrieben
Von Pflanzen über Insekten bis zum Wolf: Am Wochenende konnten sich Interessierte im Unkeler Bürgerpark über Artenvielfalt informieren. Unter anderem über eine besondere eingewanderte Zikade, die dem Weinbau zu schaffen macht.
„Ich rechne nicht mit Showstoppern. Aber die Auflagen muss man natürlich abwarten“, ergänzt er. Schließlich seien alle Interessen abzuwiegen. Und auch in den Gutachten gebe es manch gegensätzliche Interessen: „Aufgrund von Hochwassergefahr müssen wir die Hecken um das Schwimmerbecken entfernen. Die sind aber aus Naturschutzgründen erhaltenswert, deshalb müssen wir Ausgleichsmaßnahmen durchführen“, nennt Rondot ein Beispiel.
Aber man sei nach den Gutachten zuversichtlich, dass es vielfältig im Bürgerpark weitergehen kann. „Denn schließlich wollen wir ja kein Open-Air-Festival-Gelände einrichten und betreiben“, sagt Rondot. Obwohl der GfV Pächter ist, wird das Gelände auch von anderen genutzt. „So gibt es beispielsweise zwei Mütter, die gar nichts mit dem Verein zu tun haben, die das ehemalige Kinderbecken mit Sand befüllt haben und sich darum kümmern, damit Kinder dort spielen können.“ Vielfältig eben.