Unterstützer können Fensterpatenschaft übernehmen
Das „Hohe Haus“ braucht 72 neue Fenster: Heimatverein Bad Hönningen sucht Paten
Die Fensterpaten und Vorstandsmitglieder des Heimatvereins (von links), Thomas Kesseler, Stadtbürgermeister René Achten, Thomas Both, Guido Job, Erich Kaiser vom Jagdgut Westerwald und Bernd Vetter, zeigen vor dem Haus einen maroden Fensterladen. Fotos: Sabine Nitsch
Sabine Nitsch

Der Heimatverein Bad Hönningen kümmert sich um das "Hohe Haus", das wohl älteste Gebäude in der Stadt. Nun zieht es durch das Gemäuer, die Fenster müssen ersetzt werden. Dafür sucht man Paten.

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Das „Hohe Haus“ in Bad Hönningen ist in die Jahre gekommen. Die uralten Fenster sind so verzogen und marode, dass der Wind durchfegt. Mit Blick auf das Alter des wohl ältesten Hauses in Bad Hönningen, ist das nachvollziehbar. Das Besitztum an der Hauptstraße 162 wurde bereits 1019 in der ersten Urkunde Hönningens erwähnt. „Dank dendrochronologischer Untersuchungen, wird als Baujahr des Hauses aber 1438 angenommen“, erläutert Künstler und Architekt Thomas Kesseler, der im Vorstand des Bad Hönninger Heimatvereins mitarbeitet und auch die Renovierungen begleitet.

72 Scheiben müssen ersetzt werden

Der 1994 gegründete Verein hatte das Hohe Haus 1996 erworben, renoviert und im Jahr 2000 das Heimatmuseum darin eröffnet. „Zum 30-jährigen Vereinsbestehen wollen wir die Fenster samt der morschen Fensterläden sanieren. Ein Fenster musste aus Sicherheitsgründen abgenommen werden. Die Kloben haben die Basalrahmen aus der Renaissance gesprengt“, erläutert der erste Vorsitzende des Vereins, Guido Job. An die 56.000 Euro wird es kosten, so Kesseler, alle Fenster zu überarbeiten oder zu ersetzen. Insgesamt sind es 72 Scheiben.

„Wir hoffen auf Förderungen, müssen aber einen hohen Eigenanteil stemmen.“, sagt Job und ergänzt: „Den können wir nicht aus der Portokasse bezahlen. Wir haben entgegen aller Trends steigende Mitgliederzahlen. Derzeit sind es 160 Mitglieder, aber der Jahresbeitrag beträgt nur 30 Euro. Davon müssen wir auch das Haus unterhalten. Wir hoffen für das Projekt also auf Spenden.“

Erste Spender gibt es schon

Um Geldgeber zu motivieren, das Hohe Haus zu unterstützen, hat der Verein die Aktion Fensterbausteine ins Leben gerufen. „Man kann die Patenschaft über ein Fenster übernehmen. Der kleine Patenbaustein kostet 390 Euro, der große 780 Euro“, erklärt Job. „Wenn sich 72 größere und noch mehr halbe Fensterpaten finden, könnten wir die Maßnahme aus eigener Kraft umsetzen“, rechnet Job vor. Erste Spender gibt es schon, die sich bei einem Ortstermin auf einer Tafel, die später im Haus angebracht wird, mit ihrer Unterschrift verewigt haben.

Stadtbürgermeister René Achten unterschreibt als Fensterpate auf der Liste, die später im Heimatverein aufgehängt wird.
Sabine Nitsch

Die Fertigung der neuen Fenster wird aufwendig. Sie werden nach den alten Vorbildern gebaut und in die zum Teil schiefen Fensteröffnungen eingepasst. „Alles wird mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Die denkmalrechtliche Genehmigung liegt schon vor“, sagt Kesseler, der begonnen hat, die Ausstellung im Hohen Haus neu zu kuratieren. Unten wurde alles neu gestaltet, es gibt auch neue Exponate. „Wir setzen mehr auf Qualität und nicht nur auf Quantität. Die Exponate werden erläutert. Diese Neuausrichtung soll den Weg in die Zukunft ebnen. Wir stehen vor einem Generationswechsel im Verein und bei den Zielgruppen. Wir wollen Altes erhalten und Neues schaffen“, betont er. In Zukunft soll die Ausstellung begehbar und zum Teil auch zum Anfassen sein. Für Kinder wird das Heimatmuseum so viel attraktiver.

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