Umfrage in Straßenhaus
Das halten Betroffene von den Umgehungsplänen
Aktuell rollt auf der B256 sehr viel Verkehr durch Straßenhaus. Betroffene äußern ihre Einschätzungen zu den Umgehungsplänen, um die Verkehrssituation zu entlasten.
Jörg Niebergall

Betroffene sprechen sich insbesondere für die Tunnellösung als Umgehungsvariante für Straßenhaus aus. Insgesamt, so schätzt es ein Anwohner ein, sei das Meinungsbild etwa in Ellingen sehr geteilt. 

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Spätestens im kommenden Jahr will sich die Landesbehörde Mobilität mit den Plänen der Umgehungsstraße in Straßenhaus beschäftigen. Betroffen davon sind auch die Gemeinden Ellingen, Niederhonnefeld und ein Teil von Straßenhaus. Falls die Trasse mit Straßenhaus auf der einen und Ellingen sowie Niederhonnefeld auf der anderen Seite gebaut würde, hätte das nicht nur in Sachen erhöhtem Geräuschpegel Auswirkungen auf das Wohlbefinden die Anwohner. Die, die da wohnen, sind dann schon etwas geteilter Meinung, würden am liebsten die Tunnelvariante bevorzugen, wären aber auch froh, wenn endlich etwas passiert. Gerade, wenn die B256 durch den Verkehr in der Ortsmitte von Straßenhaus verstopft, nutzen eben viele die Abkürzung durch Niederhonnefeld und Ellingen – ohne sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Wir sprachen mit einigen Betroffenen.

„Den Schall der Autos auf der neuen Strecke wirst du hören“, sagt Jörg Debrich aus Ellingen. „Optimal wäre natürlich die Tunnelvariante, aber diese Lösung dürfte viel zu teuer sein. Die Trassenführung war und ist auch immer einer der Streitpunkte im Gemeinderat. Aber recht machen kannst du es am Ende doch nicht allen.“

Tunnelvariante bevorzugt

Wie stehen Betroffene in Ellingen zu den Umgehungsplänen?
Jörg Niebergall

„Als Umweltschützer würde ich klar den Tunnel bevorzugen“, sagt Herbert Dreidoppel aus Ellingen. „Wenn es eine oberirdische Trasse geben sollte, würden die Gemeinden Ellingen und Niederhonnefeld schon etwas von Straßenhaus abgeschnitten. Die Frage muss aber auch gestellt werden, was kommt auf die Gewerbetreibenden in der bisherigen B256 zu. Schließen dann viele Geschäfte wie in Rengsdorf und Oberbieber?“ Aber Dreidoppel sieht die Durchführung noch in weiter Ferne, solange noch über Widersprüche und Klagen verhandelt werden muss. „Das kann sich noch eine ganze Weile hinziehen“, meint der Ur-Ellinger.

Manfred Ehlscheid wohnt mit seiner Familie am Ortsrand von Ellingen und wäre, wenn die Umgehung kommt, auch von der dann ansteigenden Geräuschkulisse betroffen. „Ich gehöre ja auch nicht der Bürgerinitiative für die Tunnellösung an“, so Ehlscheid. „Wir als Ellinger bräuchten die neue Trasse ja eigentlich nicht. Wenn wir nach Neuwied wollen, kommen wir ja immer gut durch. Aber die Anwohner von Straßenhaus sind schon stark betroffen und kommen zu Stoßzeiten kaum über die Straße. Ich glaube, die Meinung hier in Ellingen ist geteilt, ein Drittel ist für den Tunnel, ein Drittel für die Trasse und ein Drittel bevorzugt keine Änderung.“

Skepsis bezüglich schneller Umsetzung

„Ob wir das noch erleben“, sagt Erhard Michel, der in Ellingen in der Sonnenstraße wohnt. „Ich glaube nicht, dass das uns noch betrifft. In den nächsten 30 Jahre tut sich da nix. Und ob dann irgendwann mal ein Bagger anrollt, wer weiß. Welche Geräuschbelastung auf uns zukommen könnte, da ist ja noch ein Berg dazwischen. Je nach Wetterlage hören wir auch heute schon die Autos auf der A3 und die ICE-Züge nebenan.“

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