Coworking Space in Ockenfels eröffnet
Co-Working-Space in Ockenfels eröffnet: Büro bietet moderne Arbeitsplätze in ländlicher Region
Zusammen am Stehtisch (von links): Jan Mayer, Geschäftsführer Wegoo, Initiator Torsten Kruemmel und Ortsbürgermeister Kurt Pape.
Simone Schwamborn

Ockenfels. In Ockenfels gibt es ab sofort die Möglichkeit, sich in einem Co-Working-Space einzumieten und einen der vier modernen Arbeitsplätze zu nutzen.

Jeder, der berufstätig ist, weiß: Die Arbeitswelt verändert sich. In Zeiten von Corona und Klimawandel wird eine dezentral vernetzte Arbeitsweise immer bedeutender.

In Co-Working-Spaces kommen Angestellte, Selbständige oder Kreative zusammen, die unabhängig voneinander oder in Teams zusammenarbeiten. Der Ockenfelser Torsten Kruemmel hat das Dcent.Work Konzept entwickelt, das sich der Idee der Co-Working-Spaces bedient, und es näher an die ländlichen Regionen bringt. Mit dem Effekt, dass die dezentralen Arbeitsplätze Nachhaltigkeit fördern, das Pendeln zum Arbeitsplatz entfällt „Nur ein nicht gefahrener Kilometer ist wirklich nachhaltig“, ist Kruemmel überzeugt.

Der Co-Working-Space in Ockenfels ist im ersten Stock der Hauptstraße 48 neben dem Feuerwehrhaus eröffnet worden. Initiator, Betreiber und Gemeinde luden zu einem kleinen Empfang in die neuen Räumlichkeiten ein, die nicht nur von Ockenfelsern genutzt werden können. Sie verfügen über vier mit WLAN und Bildschirmen ausgestattete Arbeitsplätze, eine Küche und einen Besprechungsraum mit digitalem Flipchart. Das Gebäude gehört der Gemeinde Ockenfels.

Ortsbürgermeister Kurt Pape freute sich, dass das Projekt über Leader gefördert werden konnte. Von den Gesamtkosten in Höhe von 80.000 Euro wurden 60.000 Euro bezuschusst. Pape dankte dem Bauhof, der die Räume herrichtete. Ein Teil der Arbeiten wurde von Fachfirmen geleistet. Die Arbeitsplätze sind jeweils mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch, Steckdosen, Bildschirm und Stuhl ausgestattet und sind mit Trennwänden voneinander abgetrennt. Sie sind an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr nutzbar. Laptop oder Tablet muss mitgebracht werden.

„Dezentrale Arbeitsplätze sind eine Antwort auf die sich verändernde Arbeitswelt, in der Flexibilität eine immer größer werdende Rolle spielt“, sagt Jan Mayer, Geschäftsführer der Ockenfelser Wegoo GmbH, die das Büro zukünftig betreibt.

Kruemmel ist Mitglied im Ockenfelser Gemeinderat, externer Digitalisierungsbeauftragter der Verbandsgemeinde Linz und Vorstand des Vereins Dcent.work in Ockenfels. „Ich beschäftige mich seit 15 Jahren mit dezentralen Strukturen für die moderne Arbeitswelt. Sie schonen die Umwelt, weil lange Arbeitswege wegfallen. Man bleibt nahe des Wohnortes und kann ablenkungsfrei arbeiten“, erklärte Kruemmel. Er sieht in seinem Modell das Potenzial, Standortfaktor und Treiber für die wirtschaftliche Regionalentwicklung zu werden. Für die Bewohner der Region sei langfristig geplant, weitere Plätze einzurichten.

Andreas Buss, CDU-Fraktionsvorsitzender in Ockenfels, hob hervor, dass Co-Working-Spaces ein wichtiger Baustein zukünftiger Arbeitsplatzkonzepte seien: „Sie sorgen nicht nur für die Einsparung von CO2, sondern verbessern auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Bürgermeister Hans Günter Fischer bezeichnete das Ockenfelser Modell als „Leuchtturmprojekt“ für die Verbandsgemeinde und darüber hinaus.

„Bemerkenswert ist, dass die kleinste Gemeinde in der Verbandsgemeinde Linz solche Innovationsfreude zeigt. Das Co-Working-Space hat Vorbildcharakter und weist in die Richtung, auf die es in Zukunft ankommt: Digitalisierung und Nachhaltigkeit“, sagte Fischer. Die ersten Interessenten, die das Co-Working-Space in Ockenfels nutzen werden, haben sich bereits angemeldet.

Simone Schwamborn

Die Arbeitsplätze können telefonisch unter 0172/322 88 11 (Torsten Kruemmel) und bald auch unter www.dcent.work.de gebucht werden. Im ersten Quartal beträgt die monatliche Gebühr 139 Euro. Der Besprechungsraum kann für 15 Euro pro Stunde gebucht werden. Der Zugang erfolgt über einen Zugangscode am Eingang.

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