Der Campingplatz am Strandbad in Waldbreitbach ist in die Jahre gekommen. „Wir für Waldbreitbach“ (WfW) und die CDU beobachten auf der Freizeitanlage, die sich auf gemeindeeigenem Gelände befindet, einen deutlichen Sanierungsstau. Dieser soll in den kommenden Jahren behoben werden, um den Tourismusstandort Waldbreitbach zu stärken. Als einen ersten Schritt hat der Ortsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr sowie die Verwaltung um Ortsbürgermeisterin Monika Kukla (WfW) beauftragt, zusammen ein Zukunftskonzept für den Campingplatz zu erarbeiten.
Anlage hat 40 Plätze für Dauercamper und 36 Saisonplätze
Um die Attraktivität der Anlage zu steigern und ihre Zukunft zu sichern, müssten neue Finanzierungsmodell geprüft werden. Die CDU bringt hier ein Erbbaupachtvertragsmodell ins Spiel. Durch die Verpachtung des Campingplatzes über einen Erbbaupachtvertrag bliebe das Grundstück weiterhin Eigentum der Ortsgemeinde, diese könne mit regelmäßigen Pachteinnahmen rechnen, während der private Investor die Anlage modernisiert. Dies würde die finanzielle Belastung der Ortsgemeinde, die laut Haushaltsplan zum Jahresende voraussichtlich einen Schuldenstand von rund 2,8 Millionen Euro aufweist, reduzieren. Mögliche private Investoren sollen von der Ortsgemeinde bei der Beantragung von Fördermitteln unterstützt werden. Bislang betreibt Patrick Wenz im Auftrag des Verkehrsvereins Waldbreitbach den Campingplatz. Die Anlage hat derzeit knapp 40 feste Plätze für Dauercamper und bis zu 36 Saisonplätze. Von Anfang April bis Ende Oktober ist er geöffnet.
„Der Konzepterstellung wird eine intensive Evaluierungsphase vorangestellt, um den Status quo aufzunehmen. Das machen wir mit Respekt und Hochachtung vor der jahrzehntelangen Leistung, die der Verkehrsverein erbracht hat“, sagt Guido Eulenbach, der Fraktionsvorsitzende der CDU im Waldbreitbacher Ortsgemeinderat. Notwendige Investitionen, die den Platz „zukunftsfest“ machen sollen, könnte der Verein nicht stemmen. Gemeinsam mit dem Verkehrsverein wolle man den Campingplatz „auf neue Füße stellen“.
WfW will sich noch nicht auf Erbbaupachtvertrag festlegen
„Unser Dorf ist vom Tourismus geprägt, und der Campingplatz am Strandbad ist seit jeher eine feste Größe unter den beliebtesten Reisezielen in Waldbreitbach. Deshalb liegt auch der WfW-Fraktion die Zukunft des Platzes selbstverständlich am Herzen. Es war schon in der letzten Legislaturperiode erklärtes Ziel des gesamten Rates, das Areal rund um den Campingplatz weiterzuentwickeln“, sagt der WfW-Fraktionsvorsitzende Tim-Jonas Löbeth. In dem von den beiden Ratsfraktionen angestoßenen Prozess sei es dem WfW wichtig, sich nicht zu früh nur auf das Erbbaupachtmodell zu versteifen. „Mit einem Erbbaupachtmodell gehen Chancen und Risiken einher, deshalb ist es sicherlich richtig, sich vertieft mit dieser Idee auseinanderzusetzen. Daneben sollten wir aber auch andere Modelle ergebnisoffen prüfen“, so Löbeth. In all diese Prüfungen sollte auch die Expertise des Verkehrsvereins einbezogen werden. Dieser habe im Rahmen seiner begrenzten finanziellen und personellen Möglichkeiten einiges auf dem Platz bewegt. „Angefangen von der Sanierung der Badehäuser, über die Erneuerung der Heizung und der Stromunterverteilung bis hin zur Einrichtung neuer Wohnmobilstellplätze ist schon vieles passiert“, berichtet der WfW-Fraktionsvorsitzende.
Ein wichtiges Anliegen der CDU sei, das Strandbad weiterzubetreiben. Bei der Modernisierung des Campingplatzes sollten außerdem umweltfreundliche Technologien zum Einsatz kommen. Beide Fraktionen seien sich einig, dass die Planungen für einen zukunftsträchtigen Campingplatz am Strandbad zügig vorangetrieben werden sollen.

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