Tagsüber entdeckt man Neues, abends kommt man zurück in sein vertrautes Zuhause auf Zeit – und das ist nur einer der Gründe, warum ein Urlaub in Bulli, Zelt oder Caravan unglaublich erholsam ist. Auch im Kreis Neuwied wird Campen immer beliebter. Wir haben uns auf den Plätzen an Rhein und Wied einmal umgehört.
„Das gute Wetter im Mai hat uns natürlich in die Karten gespielt.“
Daniela Albert, Inhaberin des Campingplatzes in Leutesdorf
„Das gute Wetter im Mai hat uns natürlich in die Karten gespielt“, sagt Daniela Albert (44), Inhaberin des Leutesdorfer Campingplatzes. „Viele Holländer, Belgier, aber auch Deutsche aus NRW waren da, blieben länger als gewöhnlich und wollen wiederkommen.“ Mit dem Start in die Saison ist man hier jedenfalls zufrieden.

Viel verändert hat man gegenüber dem Vorjahr nicht. Dabei hatte man vor fünf Jahren Corona-bedingt doch einige Anlaufschwierigkeiten. „Doch jetzt haben unsere Gäste erkannt, dass hier nicht nur die Lage am Rhein einfach klasse ist“, so Albert weiter. „Es kommen viele Familien mit Kindern und fühlen sich in Leutesdorf einfach wohl, nicht nur wegen des guten Essens in unserem Restaurant.“
„Wir profitieren da in erster Linie von den Stammgästen, können aber auch immer wieder viele Neu-Camper bei uns begrüßen.“
Claudia Kuster vom Verkehrsverein Niederbreitbach
Auch beim Verkehrsverein Niederbreitbach, dem Betreiber des Campingplatzes Neuerburg, vertraut man dem Altbewährten. „Viel verändert im Vergleich zu 2024 haben auch wir nicht“, sagt Claudia Kuster. „Und nicht nur dank des Wetters sind wir mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrieden.“

Freilich erhofft sich der Verein auch in diesem Jahr eine Umsatzsteigerung. „Wir profitieren da in erster Linie von den Stammgästen, können aber auch immer wieder viele Neu-Camper bei uns begrüßen“, so Kuster. Die meisten Gäste kommen aus Deutschland, Holland, Belgien und Dänemark. „Und zuletzt hat sich sogar ein Finne zu uns an die Wied verirrt“, sagt Kuster mit einem Lächeln.
„So richtig angelaufen ist die Saison bei uns noch nicht.“
Uli Albert, Platzwart auf dem Campingplatz Am Blauen See in Vettelschoß
Schönes Ambiente und viel Ruhe, davon kann auch Platzwart Uli Albert vom Campingplatz Am Blauen See in Vettelschoß berichten. „Viel Neues haben wir nicht, ja einen neuen Pächter“, sagt Albert. „So richtig angelaufen ist die Saison bei uns noch nicht. Da müssten die Temperaturen noch ein wenig in die Höhe gehen. Aber wir hoffen auf einen warmen Sommer.“

Die meisten Camper sind Dauergäste, kommen aus der Umgebung oder aus dem Bonner Raum. Blickfang ist neben der natürlichen Umgebung der Blaue See. Aktuell hat der noch 15 Grad. „Aber wir hatten auch schon mal 22 Grad“, so Albert.
„Wir hatten schon regen Besuch, und an den Feiertagen sind wir nahezu ausgebucht.“
Christiane Kalteis, Campingplätze Wiedhof und Wiedschleife in Waldbreitbach und Roßbach
Seit 2017 (Wiedhof) und 2018 (Wiedschleife) zeigen sich Christiane und Christian Kalteis für die Plätze in Roßbach und Waldbreitbach verantwortlich. Die Gäste können sich über zwei neue Wohnmobilstationen freuen. „Die Saison ist prima angelaufen“, sagt Christiane Kalteis. „Wir hatten schon regen Besuch, und an den Feiertagen sind wir nahezu ausgebucht.“

Die meisten Besucher kommen aus der näheren Umgebung, aus NRW, aber in jüngster Zeit auch aus Holland. „Wer zu uns kommt, den erwartet eine saubere Anlage“, sagt Kalteis. „Dazu haben wir eine sehr gute Infrastruktur, und alles ist fußläufig erreichbar.“
„Da wir den vorderen Teil nur noch als Freizeitwiese nutzen dürfen, stehen alle Camper bei uns in der ersten Reihe.“
Patrick Wenz, „Camping am Strandbad“ in Waldbreitbach
„Unser Platz ist ja relativ klein, direkt an der Wied, dennoch haben wir in direkter Nähe Lebensmittelläden, Getränkemarkt und eine E-Ladestation“, sagt Patrick Wenz vom „Camping am Strandbad“ in Waldbreitbach. „Da wir den vorderen Teil nur noch als Freizeitwiese nutzen dürfen, stehen alle Camper bei uns in der ersten Reihe“, so Wenz. Zudem gibt es Plätze mit einem Untergrund aus Platten, eine große Wiese und ein schmaleres Wiesenstück, näher am Wasser. „Dadurch können wir auf individuelle Wünsche bei der Platzierung eingehen.“

Die Saison ist prima angelaufen. „Jetzt wünschen wir uns einen schönen, warmen Sommer, in dem man die Lage am Wasser und das Umfeld genießen, grillen, Lagerfeuer machen oder in der Wied schwimmen und mit den Boards oder Booten auf der Wied fahren kann“, sagt Wenz.
Viele Camper reisten auch mit E-Bikes an und würden Wander- oder Radfahrwege erkunden. „So sind hier immer wieder Gruppen präsent, die teils schon seit Jahren kommen“, sagt Wenz. Die meisten Besucher kämen aus Deutschland. Holländer und Belgier kämen auch, Engländer seltener.