Das Ergebnis der Afd kommt mit 12,2 Prozent knapp an das Bundesergebnis heran, das sind 7 Prozent mehr als noch vor vier Jahren. In allen Stadtteilen erreicht sie zweistellige Ergebnisse. Den höchsten Anteil der Stimmen bekommt die AfD im Stadtteil Block: 20,2 Prozent der Wähler gaben ihre Zweitstimme der rechten Partei. Auch Andreas Bleck wurde von immerhin 62 Menschen aus Block gewählt – das sind 18,7 Prozent der Stimmen. Ortsvorsteherin Gabriele Hartenfels kann nur rätseln, was die Gründe für das gute Abschneiden der AfD betrifft: „Es war für mich selbst erschreckend. Es könnte mit Camp zusammenhängen, es könnten aber auch einfach Frustwähler gewesen sein.“ Im Stadtteil Block steht das große Flüchtlingscamp der Stadt.
Ihr zweitbestes Ergebnis erreicht die AfD in Torney – dort stimmten 18,9 Prozent der Menschen für Blecks Partei. Bezogen auf die Anzahl der Stimmen konnte die AfD in Heddesdorf am meisten absahnen: 608 Personen machten ihr Kreuz bei den Blauen. Insgesamt erreichte die AfD in Heddesdorf 16 Prozent der Wählerstimmen.
FDP sahnt ab
Der zweite Wahlgewinner in der Stadt Neuwied heißt FDP. Sie erreichte knapp fünf Prozentpunkte mehr als noch vor vier Jahren. Den größten Sprung machten die Liberalen in Torney: Statt 1,3 Prozent (2013) erreichten sie diesmal satte 8,1 Prozent der Zweitstimmen. In Niederbieber und Feldkirchen legten sie jeweils knapp sechs Prozentpunkte zu. In Feldkirchen erhielt auch die FDP-Kandidatin Sandra Weeser ihr bestes Ergebnis: Sechs Prozent der Wähler gaben ihr die erste Stimme.
Zwei bis drei Prozentpunkte mehr gab es im Schnitt für die Linke – nur in Rodenbach machte die Partei einen Sprung: 10,2 Prozent der Zweitstimmen gab es von den dortigen Wählern für die Linken, 2013 waren es nur 3,1 Prozent. Bei den Grünen hat sich bis auf einige Ausreißer wenig getan im Vergleich zur Vorwahl. Drei bis vier Prozentpunkte abwärts ging es in Torney und Segendorf.
SPD ist in der Innenstadt am stärksten
Die SPD hat in allen Stadtteilen Federn lassen müssen – lediglich Gladbach blieb dem Ergebnis von 2013 treu, hier verloren die Sozialdemokraten nur 0,1 Prozentpunkte. Am meisten Wähler wanderten in Altwied und Rodenbach zu anderen Parteien. Hier ging es für die SPD im Vergleich zur Vorwahl 9 Prozentpunkte runter. Ihr bestes Ergebnis erzielte die SPD mit 32,1 Prozent der Stimmen in der Innenstadt. Martin Diedenhofen erhielt dort 37,2 Prozent der Erststimmen.
Auch wenn CDU-Kandidat Erwin Rüddel mit 38,3 Prozent auch in der Stadt die Nase vorn hat, ist die CDU doch die Partei mit den größten Verlusten in den Stadtteilen. Knapp die Hälfte der Stimmen verlieren die Christdemokraten in Torney. Hier stürzen sie 16 Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwahl ab. In neun von 13 Stadtteilen liegen die Verluste im zweistelligen Bereich. Stabil ist die CDU nur im Stadtteil Altwied geblieben – hier unterscheiden sich das diesjährige Ergebnis und das von 2013 nur um 0,7 Prozent. Das beste Ergebnis erreichte die CDU mit 41 Prozent in Gladbach, Erwin Rüddel erhielt gar 47 Prozent der Erststimmen.