Stattdessen gelte es, die Suche nach geeigneten Potenzialflächen auszuweiten und auch außerhalb des Stadtgebietes Partnerschaften zu schließen. Denn die Energiewende sei eine Mammutaufgabe, die die Stadt Neuwied nicht allein angehen könne. Am 16. März 2023 folgte ein entsprechender Stadtratsbeschluss, und es wurden im Gebiet der Stadt Neuwied und des nördlich angrenzenden Landkreises insgesamt 31 potenzielle Standorte für Windenergieanlagen (WEA) identifiziert, schreibt die BI in einer Pressemitteilung.
Problematische Standorte wie bei Monrepos sind mittlerweile vom Tisch – im Heimbacher Wald etwa liegen die Potenzialflächen weiter von Wohngebieten entfernt, als es die Mindestabstandsregelungen erfordern. Doch Windstärkemessungen und natur-, umwelt- und denkmalschutzrechtliche Gutachten stehen noch aus.
Und gerade bei Standorten im Wald gibt es seitens der BI Bedenken. Trotzdem sei absehbar, dass mehr Windräder entstehen könnten, als noch vor etwas mehr als einem Jahr geplant. „Damit ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung einer nachhaltigen Energiepolitik getan“, so die BI.
Damit ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung einer nachhaltigen Energiepolitik getan.
In Neuwied könnten zahlreiche Windräder entstehen, so die BI.
Auch hat das vergangene Jahr gerade im privaten Bereich einen beachtlichen Ausbau von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) gebracht. Im kommunalen Bereich sollen großflächige PV-Anlagen beispielsweise auf dem Dach der Volkshochschule und als Überdachung des Deichwellenparkplatzes entstehen. Neben weiteren kommunalen Dachflächen oder Parkplätzen bieten zahlreiche großflächige Industriedächer ein noch ungenutztes PV-Ausbaupotenzial.
„Auch das sind die richtigen Signale. Denn es ist besser, bereits versiegelte Flächen zu nutzen als das vor einem Jahr noch ins Auge gefasste Engerser Feld, eines der überregional wichtigen Vogelschutzgebiete, das gerade für rastende Wintergäste von immenser Bedeutung ist“, so die BI. Letzten Endes sei jede andere nicht beschattete Fläche besser geeignet. Als Alternative hatte die BI das Gebiet zwischen Distelfeld und Engers nördlich der Bahnlinie und südlich der B 42 vorgeschlagen.
Auch die Wärmewende in Neuwied ist ein Thema
Mit der Abwendung vom Gas wird nun auch die Wärmewende in Neuwied angegangen. Die BI hatte in diesem Zusammenhang frühzeitig auf den Auf- und Ausbau von Fernwärmenetzen – speziell in Verbindung mit Fluss- oder anderen Großwärmepumpen – hingewiesen und eine Grundlast-Initiative gefordert. Gerade Neuwied habe dabei als Anrainer des Rheins Standortvorteile. Stadt und Stadtwerke prüfen den möglichen Ausbau städtischer Fernwärmenetze. Den Immobilienbesitzern bringe ein Anschluss einige Vorteile.
Auch wenn die noch „junge“ Energiewende in Neuwied bislang kaum sichtbare Zeichen hinterlassen habe, gehe es mehrgleisig in die richtige Richtung. Es sei aber noch ein langer Weg bis zur Klimaneutralität.