Nach dem Dorfgemeinschaftshaus sanieren Bürger den Brunnenplatz in Eigenleistung - Offizielle Eröffnung des Dorfmittelpunkts naht
Bürger sanieren Brunnenplatz: Stebacher bilden eine starke Gemeinschaft
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Stebachs Ortsbürgermeister Andreas Krobb (von links) freut sich über das umgesetzte Projekt und die zeitnahe offizielle Einweihung. Bei den Arbeiten in Eigenleistung haben auch Henning Heine (Mitte) und Tobias Rauch kräftig mitgewirkt. Fotos: Lars Tenorth
Lars Tenorth

In Stebach packen die Bürger bei der Aufwertung ihres Dorfes selbst mit an. Nach der Modernisierung des Dorfgemeinschaftshauses folgte nun die Sanierung des Brunnenplatzes, der im Mai feierlich eingeweiht werden kann.

Zusammen schaffen sie viel. Nach dem Dorfgemeinschaftshaus, das die Stebacher vor allem mit viel Eigenleistung modernisierten, steht nun ein weiteres Projekt vor dem Abschluss: die Sanierung des Brunnenplatzes. In dem Dorf in der Verbandsgemeinde Dierdorf ist eine Gemeinschaft zusammengewachsen, bald können sie mit Stolz auf ihr nächstes Werk und zahlreiche Arbeitseinsätze zurückblicken. Denn die zweitägige Veranstaltung zur Einweihung des neuen Brunnenplatzes naht.

Knapp 1000 ehrenamtliche Helferstunden sind bislang in die Sanierung des Brunnenplatzes geflossen, berichtet Stebachs Ortsbürgermeister Andreas Krobb. „Wir haben 24 Arbeitseinsätze geleistet.“ Die meisten Einsätze haben samstags stattgefunden. Für das Vorhaben stand laut Krobb ein Gesamtbudget von knapp 30.000 Euro zur Verfügung, rund 70 Prozent seien gefördert worden – also ungefähr 20 600 Euro. Die Lokale Aktionsgruppe Leader Raiffeisen-Region hatte das GAK-Projekt (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz) zur Förderung ausgewählt. Dazu verkündet der Ortsbürgermeister folgende gute Nachricht: „Wir sind mit 27.614 Euro unter dem Budget geblieben.“ Schon seit langer Zeit investieren die Stebacher für ihren Dorfmittelpunkt ihre Freizeit.

Firma sollte Arbeiten an Mauer eigentlich übernehmen

„Die Abbrucharbeiten haben im Mai 2023 begonnen“, sagt Krobb. Nach der Modernisierung des Dorfgemeinschaftshauses, für das es auch zahlreiche ehrenamtliche Arbeitseinsätze gab, hatte der Stebacher Rat eigentlich andere Pläne und wollte die Arbeiten für die entstandene Bruchsteinmauer an eine Firma vergeben, um auch die Bürger zeitlich nicht zu sehr einzuspannen. „Doch die Arbeiten für die Bruchsteinmauer waren teurer als gedacht. Somit haben wir die Ausschreibung aufgehoben“, erklärt Krobb. Doch am Ende scheinen die regelmäßigen Arbeitseinsätze weniger eine Last gewesen zu sein, sondern eher eine gesellige Zusammenkunft.

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So sieht der neue Brunnenplatz in Stebach kurz vor der Fertigstellung aus.
Lars Tenorth

Bis zu 20 Helfer waren, wie Krobb erzählt, direkt oder indirekt an der Sanierung des Brunnenplatzes beteiligt. Während einige Stebacher die Arbeiten voranbrachten, haben andere sich um die Verpflegung der Engagierten mit Kaffee, Kuchen und Mittagessen gekümmert. „Den Platz haben wir in Eigenleistung gepflastert“, sagt Krobb. Hinzu seien noch das Anbringen der Mauerplatten oder auch das Aufstellen der Sitzbänke gekommen. Eine große Aufgabe sei die Bruchsteinmauer. Den Bau leitete der Garten- und Landschaftsbauer Tobias Rauch aus Stebach an, er achtete auf eine ordnungsgemäße Umsetzung, sodass beispielsweise die Aufmerksamkeit auf die Rundungen gelegt und auch die Höhe akkurat eingehalten wurde.

Dorfmittelpunkt ist nun Vorzeigeobjekt

Der Brunnenplatz ist laut Rauch ein wichtiger Treffpunkt für die Stebacher. Er bezeichnet diesen als Dorfmittelpunkt. „Hier kommt jeder Stebacher mal vorbei“, ergänzt Krobb, dem es gemeinsam mit dem Rat ein Anliegen war, den alten Brunnenplatz wieder auf Vordermann zu bringen. Vor rund sechs bis sieben Jahren habe direkt am alten Brunnenplatz noch ein altes Anwesen gestanden. Nachdem dieses abgerissen worden war, wurden die Parzellen neu aufgeteilt – das bedeutete mehr Platz für den Brunnenplatz, der auch alte Elemente des Platzes beim neuen Projekt aufgriff. „Die alte Viehtränke wurde auch beim neuen Brunnenplatz berücksichtigt“, so Krobb. Durch die Arbeiten haben sich die Engagierten neue Fähigkeiten angeeignet: „Wir haben viel gelernt bei den Aufgaben. Man wird handwerklich versierter“, sagt der Stebacher Henning Heine.

Generationsübergreifende Leistung

Heine spricht voller Freude über die Erfahrungen bei den Arbeitseinsätzen, in Stebach ist dadurch eine Gemeinschaft gebildet worden. „Es ist eine tolle Chance für die Mitbürger, sich zu integrieren“, betont Krobb. Auch kürzlich Zugezogene haben mitgewirkt. Zudem treffen bei den Arbeitseinsätzen auch verschiedene Generationen aufeinander. Der jüngste Helfer ist 14 Jahre, der älteste 75 Jahre alt, so Krobb.

Alle fiebern nun auch dem zweitägigen Fest am neuen Brunnenplatz entgegen. Los geht es am Mittwoch, 8. Mai. Doch bevor es so weit ist, steht noch ein letzter Arbeitseinsatz an, unter anderem werden die letzten Platten angebracht und restliche Kleinigkeiten erledigt.

Mehr zum Brunnenfest

Gemeinsam mit der Ortsgemeinde organisiert die Kirmesgesellschaft Stebach das zweitägige Brunnenfest. Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 8. Mai, um 17 Uhr.

Um 18.30 Uhr wird der neue Brunnenplatz feierlich eröffnet. Am Donnerstag, 9. Mai, wird ab 10 Uhr zum Frühschoppen eingeladen. ten

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