Oldtimer-Treffen in Neustadt 
Brezelkäfer fährt bei „Wiedtal Classic“ vor
Der frühere Volkswagen-Mitarbeiter Michael S. und sein ganzer Stolz: ein "Brezelkäfer" aus dem Baujahr 1951.
Michael Möhlenhof

Am Sonntag (15. Juni) treffen sich Young- und Oldtimer-Besitzer in Neustadt zur 4. „Wiedtal Classic“. Mit dabei wird auch ein Schätzchen aus Windhagen sein: ein „Brezelkäfer“ aus dem Baujahr 1951. 

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Ein Stück Automobilgeschichte rollt durch die Straßen von Windhagen: Ein original „Brezelkäfer“ von 1951, benannt nach seiner geteilten Heckscheibe, hat hier ein neues Zuhause gefunden. Besitzer des seltenen Fahrzeugs ist Michael S., ein ehemaliger Volkswagen-Mitarbeiter, der den Oldtimer vor einigen Jahren von einer früheren Kollegin erwarb.

Im Januar 1952 wurde der "Brezelkäfer" erstmals zugelassen.
Michael Möhlenhof

Ein Gutachten bestätigt den bemerkenswerten Originalzustand des „Brezelkäfers“ – selbst der Motor ist noch mit dem originalen Luftfiltergehäuse ausgestattet. Alle Papiere sind vorhanden, sodass die Historie des Fahrzeugs lückenlos nachvollzogen werden kann. Der Käfer wurde 1951 in Wolfsburg gebaut und erhielt am 7. Januar 1952 in Berlin seine erste Zulassung mit dem Kennzeichen KB 012-415. Der erste Besitzer war ein Buchhändler, der das Fahrzeug geschäftlich nutzte. Über die Jahre wechselte er mehrere Besitzer und weist laut Tachometer 58.809 Kilometer auf – auch wenn das Zählwerk inzwischen stillsteht. Michael S. vermutet, dass der Tacho bereits mehrfach eine Nullrunde gedreht hat.

Der Tacho steht mittlerweile still.
Michael Möhlenhof

Technisch handelt es sich um eine Limousine des Typs 1200 Exportmodell ausgestattet mit dem originalen Vierzylinder Boxer Motor mit einer Leistung von 18 kW (24,5 PS) und einem Hubraum von 1131 ccm. Normalbenzin natürlich, über den Verbrauch schweigt sich der jetzige Besitzer aus, ein Katalysator ist bauartbedingt nicht vorhanden. Die Fahrzeugheizung ist legendär schlecht aber im Winter bleibt das Auto in der Garage. Ein Gutachten bescheinigt dem Wagen einen sehr guten restaurierten Zustand: Karosserie, Chrom und Karosserieteile sind gut angepasst, und die Lackierung wurde innen und außen in den Achtzigern erneuert. Lediglich eine alte Reparaturstelle am Bodenblech aus den 1950er-Jahren zeugt von seiner bewegten Geschichte. In nahezu allen Kategorien wurde das Fahrzeug in diesem Gutachten mit „sehr gut“ bewertet, einige Komponenten erhielten sogar die Auszeichnung „exzellent“.

Das stilvolle Armaturenbrett
Michael Möhlenhof

Die Grundfarbe des Fahrzeuges ein dezentes Braun, dennoch sorgt der Brezelkäfer für Aufsehen: Sein Besitzer beschreibt das Fahrgefühl als „phänomenal“. Der Oldtimer meistert mühelos die Steigungen der Asbacher Region und zieht überall neugierige Blicke auf sich. Unser Reporter durfte sich bei einer Mitfahrt selbst von seinem exzellenten Zustand überzeugen – im Innenraum ist es zwar etwas lauter als gewohnt, doch das Einsteigen ist deutlich bequemer als bei seinem privaten Fahrzeug. Auffällig ist zudem das Fehlen von Blinkern: Stattdessen sind in der „B-Säule“ hinter dem Fahrer ausklappbare Winker eingebaut, die jedoch in der Vergangenheit stillgelegt werden, mussten. So muss ein Spurwechsel per Handzeichen angezeigt werden.

Ein Blick in den Motorraum.
Michael Möhlenhof

Nach der Winterpause sprang der Käfer ohne Probleme an – bereit für die „Wiedtal Classic“ am 15. Juni, von 10 bis 17 Uhr, an der Wiedparkhalle in Neustadt, wo er erneut für Staunen sorgen wird. Während ältere Besucher ihn nostalgisch bewundern, fragen sich jüngere Passanten: „Was ist das denn für ein komisches Auto?“

Macht auch von hinten einen guten Eindruck.
Michael Möhlenhof

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