Kreis Neuwied/Region
Brand löst Zugchaos am nördlichen Mittelrhein aus – Doch es hätte schlimmer kommen können
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Kreis Neuwied/Region. Ein Böschungsbrand in der Nähe von Bonn-Beuel hat seit Donnerstagabend und am Freitag für ordentlich Chaos im Zugverkehr auch im nördlichen Rheinland-Pfalz gesorgt – ausgerechnet vor einem für sowieso heiklen Bahnwochenende in der Region.

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Bereits seit mehr als zwei Jahren hat DB Netz für Pfingsten umfangreiche Baumaßnahmen auf der linken Rheinstrecke geplant – mit Totalsperrungen zwischen Remagen und Bornheim-Roisdorf, nördlich von Bonn.

Der Fernverkehr (ICE, EC, IC) wird ab Freitagabend, 3. Juni, bis Dienstagfrüh komplett über die rechte Rheinstrecke umgeleitet. Der aktuell aufgrund des 9-Euro-Tickets stark nachgefragte Regionalverkehr soll zwischen Remagen, Bonn und Roisdorf mit Bussen im Schienenersatzverkehr aufrechterhalten werden. Außerdem wird auf andere Alternativen verwiesen, wie ab Bad Godesberg bis Köln die weitgehend parallel verlaufende Stadtbahn.

Beinahe wäre es zum Totalausfall gekommen

Fast wäre es da am Donnerstagabend zu einem Totalausfall auf beiden Rheinstrecken gekommen: Ab 20.15 Uhr musste die rechte Rheinstrecke zwischen Troisdorf und Neuwied nach einem Böschungsbrand gesperrt werden. Nach Angaben der DB sei der Brand von einer festen Bremse an einem Güterzug ausgelöst worden. Dadurch wurde ein Kabelkanal mit wichtigen Leitungen für die Bahnkommunikation auf rund 30 Metern Länge stark beschädigt, ein Stellwerk in Königswinter konnte nicht mehr bedient werden.

Die Meldung, dass ein Zugverkehr „auf absehbare Zeit“ nicht möglich sei, dürfte bei den Planern des Personen- und Güterverkehrs zu einer schlaflosen Nacht und Erinnerungen an die Tunnelhavarie bei Rastatt wach gerufen haben. Am Vormittag fielen beispielsweise die ICE-Züge der Linie Dortmund–Wien im Abschnitt zwischen Frankfurt und Dortmund aus.

Der Regionalverkehr von Koblenz bis Linz wurde am Freitag ab etwa 9 Uhr wieder aufgenommen. Nach Angaben eines Bahnsprechers der Pressestelle Düsseldorf konnten alle technischen Schäden am Freitag gegen 15 Uhr behoben und die Strecke wieder freigegeben werden. Allerdings wies die Internetseite zuginfo.nrw darauf hin, dass es noch „zu teilweise hohen Verspätungen und gegebenenfalls zu Teilausfällen“ kommen kann. Nach Angaben der DB könne es aufgrund eines starken Rückstaus von Güterzügen, der auch die Siegstrecke betraf, noch bis weit in die Nacht zu Samstag zu Verzögerungen kommen. hpg

Ein schwieriges Bahnwochenende in der Region

Linksrheinisch wird es zwischen Bornheim-Roisdorf und Remagen von Freitag, 3. Juni, 21 Uhr, bis Dienstag, 5 Uhr, einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen geben, der alle Stationen anfährt. Zudem werden Schnellbusse eingesetzt. Am Bonner Hbf. werden am Pfingstwochenende lediglich die Züge der S 23 zwischen Bonn und Euskirchen verkehren. In Roisdorf, Bonn Hbf. und Remagen werden Reisendenlenker im Einsatz sein.

Als Alternative zum SEV stehen die Stadtbahnlinien 16 und 18 zur Verfügung. Die Linie 16 wird ihren Takt am Samstag, Sonntag und Montag tagsüber zwischen Bonn Hbf. und Wesseling verdichten.

Im Rahmen der Haltausfälle in Andernach erhalten der RE 5 (RRX, National Express), die RB 23 (DB Regio Mitte) und die RB 26 (Mittelrheinbahn) von Samstag, 4. Juni bis Dienstag, 7. Juni einen umfangreichen SEV. hpg

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