„Es ist immer spannend, eine Einrichtung und deren Konzept persönlich kennenzulernen“, sagte Hubig, die vor Ort von Leiter Thomas Bläsche begrüßt wurde. Dieser stellte nicht nur das Kinderhaus St. Matthias vor, sondern nutzte die Gelegenheit, auch von schwierigen Situationen des Kindergartenalltags zu berichten: „Das Kinderhaus gibt es seit mehr als 40 Jahren, und wir haben seit der Gründung natürlich zahlreiche Veränderungen sowohl im konzeptionellen Bereich, als auch im Umgang mit den Eltern durchlebt.“
Hoßes Maß an Vielfalt
Gleich geblieben sei allerdings immer der Wunsch der Einrichtung, ein hohes Maß an Vielfalt zu leben: „Viele unserer Kinder haben einen Migrationshintergrund, gehören unterschiedlichen Religionen an und sprechen andere Sprachen“, erklärte Bläsche, und das sei etwas Besonderes im Hinblick auf die Entwicklung von Sozialkompetenz. Dieser Meinung schloss sich auch Hubig an, schließlich entwickle sich aus dem toleranten Umgang miteinander auch ein späteres Verständnis für Demokratie.
Neben zahlreichen Informationen rund um die Kindertagesstätte, die unter der Trägerschaft der Katholischen Kita gGmbH steht, nutzten auch Sabine Theisen und Willi Kaspari, beide Geschäftsführer der Katholischen Kita gGmbH, sowie Beate Knuffmann, Gesamtleitung der Bürogemeinschaft Neuwied, die Gelegenheit, um mit der Bildungsministerin ins Gespräch zu kommen: „Wir stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen, und es ist für uns sehr wichtig, auch auf Landesebene auf offene Ohren zu stoßen“, sagte Theisen. Dies sei vor allem vor dem Hintergrund einer weiteren Ausweitung der Zuständigkeitsbereiche wichtig, wie Kaspari ergänzte: „Wir sind als Träger ab Januar 2018 für 164 katholische Kindertagesstätten und rund 3000 Mitarbeiter zuständig.“ Dies bringe ein hohes Maß an Verantwortung mit sich.
Gesprächsrunde im Pfarrheim
Um noch intensiver auf die Zukunft katholischer Kindertagesstätten und deren Entwicklung einzugehen, fand im Anschluss an die offizielle Führung noch eine Gesprächsrunde im angrenzenden Pfarrheim statt. Dort standen unter anderem die Themen Qualitätsmanagement, -entwicklung und -sicherung sowie die Novellierung des Kitagesetzes auf dem Programm. Auch das Problem des Fachkräftemangels wurde nicht außen vor gelassen: „Wenn wir zukunftsfähig bleiben wollen, müssen wir diese Probleme angehen und ansprechen“, betonte Theisen.
Für ihre künftige Arbeit hat sich Bildungsministerin Hubig viel vorgenommen. So solle unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Kindergärten und Grundschulen verstärkt werden: „Wir müssen in diesem Bereich an der Verzahnung arbeiten“, so Hubig, schließlich könne nur auf diese Weise der Übergang in neue Bildungsformen erleichtert und verbessert werden, was vor allem in Hinblick auf die Kinder von großer Bedeutung sei.