Sie haben ihr Herz an die kultigen Motorräder von Harley Davidson verloren und zeigen zugleich ein Herz für Menschen, die Hilfe gebrauchen können. Unsere Zeitung hat beim Harley-Stammtisch Westerwald vorbeigeschaut, weil eine Aktion für den guten Zweck auf dem Programm stand.
„Wir haben einfach Spaß am Motorrad.“
Biker Werner Metzler aus Irlich
„Wir haben einfach Spaß am Motorrad“, sagt Werner Metzler. „Und das beschränkt sich nicht nur auf die Ausfahrt am Wochenende.“ Und wenn man dann als echter „Biker“ noch eine Harley Davidson fährt, ist das Gruppenfeeling nicht nur bei den monatlichen Treffen etwas ganz Besonderes. Seit 2016 ist der Irlicher Mitglied beim Harley-Stammtisch Westerwald (den gibt es seit 2014), der sich stets am zweiten Mittwoch im Monat in der Pizzeria Boxenstopp an der Westerwaldstraße 2 in Oberhonnefeld-Gierend trifft.

Hier tauscht man Erfahrungen aus, erzählt sich die ein oder andere Anekdote aus dem Bikerleben, plant die nächste Ausfahrt und über das, was eben alle verbindet: Man bringt seine Harley ganz einfach mit. Aus der näheren Umgebung, aber auch aus Nordrhein-Westfalen oder Hessen kommen die Mitglieder des Stammtisches. Für alle ist eine Harley mehr als ein Motorrad, etwas, das eigentlich nie seinen Wert verliert, und mehr als das blubbernde Kultgeräusch des Motors. Für einige ist es fast schon eine Art Weltanschauung.
Bei Treffen Spenden gesammelt
„Nein, wir sind auch kein traditioneller Rockerclub“, sagt Metzler. „Auch kein Verein, wir treffen uns einfach, weil wir Spaß dran haben, ohne Zwang, ohne einen Vorstand, ohne Mitgliedsbeitrag oder sonstige Verpflichtungen. Und wenn wir mal was Gutes für die Gesellschaft tun können, stehen wir zusammen und versuchen zu helfen.“
So ähnlich muss es auch vor drei Jahren gewesen sein, als einer der früheren Harley-Freunde, der Betreiber des Kinderheims Uwe Mens, die Idee hatte, dem Kinderheim „Haus Petershof“ in Altenkirchen eine Freude zu machen. Und da die Aktion damals so gut ankam, plante man bei einem Treffen im vergangenen Dezember, die Kinder noch einmal zu überraschen.
Bei den Treffen im Januar und Februar wurden für diesen Zweck dann Spenden gesammelt. Auch der befreundete Moto-Guzzi-Stammtisch, dessen Mitglieder sich immer am ersten Donnerstag im Monat ebenfalls in Oberhonnefeld treffen, machte mit. Schnell hatte man so eine vierstellige Summe zusammen.

Kleine, sinnvolle Geschenke wie ein gefüllter Turnbeutel mit Harley- und Moto-Guzzi-Logos, Süßigkeiten, Gutscheinen und von Stammtischschwester Sandra Mohr, sie fährt eigentlich gar keine Harley, gehäkelten kleinen Schutzengeln wurden liebevoll verpackt. Man traf sich vor dem Stammlokal und machte sich dann gemeinsam auf den Weg in Richtung Altenkirchen.
„Der Empfang war einfach gigantisch.“
Biker Wolfgang Göller aus Irlich
„Der Empfang war einfach gigantisch“, so der Irlicher Wolfgang Göller vom Moto-Guzzi-Stammtisch. „Wir wurden nicht nur mit viel Applaus und einem Dankschreiben empfangen, auch Essen und Getränke waren erste Wahl.“ Selbst der Regen auf der Heimfahrt konnte den Bikern die Freude über glückliche Kinder und das Motorradfahren nicht verderben.