17.000 Euro für guten Zweck
Big Band der Bundeswehr swingt für das Linzer Freibad
Auch mit Gesang fasziniert das Big-Band-Konzert. Hier singt sich Bonita Niessen in die Herzen der Zuhörer.
Andreas Winkelmann

Die Sanierung des Linzer Freibades ist teuer, 250.000 Euro soll etwa ein Lehrschwimmbecken kosten. Wegen der angespannten Finanzlage sprang nun der Lions Club Rhein-Wied ein und organisierte ein Benefizkonzert – mit der Big Band der Bundeswehr.

„Wir sind restlos ausverkauft“, sagte Jürgen Franz, Präsident des Lions Club Rhein-Wied (LCRW) gegenüber unserer Zeitung. Mehr als 750 Besucher hatte der LCRW ins Josef-Rüddel-Forum nach Windhagen gelockt. Dort spielte am Montagabend, 17. März, die Big Band der Bundeswehr ein mitreißendes zweistündiges Konzert für den guten Zweck.

Förderung des Lehrschwimmbeckens im Linzer Freibad

Sein 40-jähriges Bestehen konnte der LCRW so mit einem besonderen musikalischen Höhepunkt feiern. Und wie üblich bei den Lions, dient der Erlös der Veranstaltung einem guten Zweck: In diesem Fall der Errichtung eines Lehrschwimmbeckens anstelle der schon länger geschlossenen Kinderschwimmbecken im Freibad Linz. „Ich bin den Lions dankbar für die Organisation dieser Veranstaltung“, sagte der Stadtbürgermeister von Linz, Helmut Muthers. Auch Landrat Achim Hallerbach, Schirmherr der Veranstaltung, zeigte sich begeistert von der musikalischen Aktion – als Präsident des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz nicht verwunderlich.

Der schmissige Sound der Bundeswehr-Big-Band reißt die Zuhörer von den Stühlen.
Andreas Winkelmann

Noch vor Beginn des Konzertes konnte der Lions-Präsident den Spendenscheck an den Förderverein des Freibads Linz in Höhe von 17.000 Euro überreichen. 250.000 Euro wird das Lehrschwimmbecken kosten. Und da die Big Band der Bundeswehr ohne Gage spielt, gab es einen weiteren Scheck über 5000 Euro für den Bund Deutscher Einsatzveteranen, der sich um in Not geratene Soldaten nach ihren Einsätzen kümmert.

Stabshauptmann Johannes M. Langendorf, Tourmanager der Big Band, bedankte sich insbesondere für die Spende an die Veteranen und vermutete, „dass auch die 17.000 Euro für das Lehrschwimmbad sicher für mehr als einige Fliesen reichen werden“. Er begrüßte die Zuhörer zum ersten Indoor-Konzert des Jahres der Big Band, die in ihrem 50-jährigen Bestehen schon 20 Millionen Euro mit ihren Konzerten gesammelt habe.

Schirmherr Landrat Achim Hallerbach (links) bedankt sich bei Lions-Präsident Jürgen Franz für das Engagement.
Andreas Winkelmann

Bandleader Oberstleutnant Timor Oliver Chadik, der auch souverän durch das Programm führte, begeisterte mit seinen 18 Musikern und drei Sängern das Publikum. Schon der Beginn mit der Europahymne setzte Maßstäbe für die kommenden zwei Konzertstunden und zeigte, wo es musikalisch langgeht. Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie „Ode to Joy“ wurde mit Swing interpretiert und wechselte mit einem „gut abgehangenen“ Saxofonsolo zum Jazz, dem sich auch ein Posaunensolo anschloss.

Bekannte Musicalmelodien interpretierte die Formation dann ebenso schmissig wie Ohrwürmer von Peter Gabriel bis zu den Beatles. Den Big-Band-Sound gesanglich begleiteten Bonita Niessen, Sofia Andersson und Marco Matias; mal als Solisten, mal gemeinsam. Beim „Come-together-Medley“ hielt es keinen mehr auf dem Stuhl, und bei der letzten Zugabe, Westernhagens „Freiheit“ – von allen drei Solisten präsentiert – wurde es ruhig im Saal, dann brandete tosender Schlussapplaus auf. Lions-Präsident Jürgen Franz bedankte sich bei allen Beteiligten und stellte dem Kultur- und dem Heimatverein Windhagen als Unterstützer noch je 1000 Euro für kommende Projekte in Aussicht, die aus neuen Lions-Aktivitäten finanziert werden sollen.

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