Warten auf neuen Träger
Betriebsrat Kamillus-Klinik: „Stimmung verhalten ruhig“
Michael Schwering-Sohnrey ist Betriebsratsvorsitzender der Kamillus-Klinik Asbach und spricht über die Stimmung im aktuellen Prozess der Trägerinsolvenz.
Daniel Rühle

Wie ist die Stimmung in der Belegschaft der DRK-Kamillus-Klinik Asbach? Wir sprachen mit dem Betriebsratsvorsitzenden Michael Schwering-Sohnrey über das Insolvenzverfahren, Kündigungen und die Trägersuche.

Die DRK-Kamillus-Klinik hat bekanntlich die ersten Interessenten angelockt. Die Fachklinik für neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS), die schwarze Zahlen schreibt, ist wegen der Schieflage der Trägergesellschaft Teil des Insolvenzverfahrens – aber für Investoren ein Filetstück. Die Stimmung in der Belegschaft ist nach wie vor gut, wie der Betriebsratsvorsitzende Michael Schwering-Sohnrey im Gespräch mit unserer Zeitung verrät.

Die Mitarbeiter fühlten sich von der Klinikleitung und dem Insolvenzverwalter im Verfahren von Anfang an mitgenommen, betont Schwering-Sohnrey. „Jeden Mittwoch haben wir eine Mitarbeiterinformationsveranstaltung“, erklärt er. In der Kamillus-Klinik herrsche absolute Transparenz. Die Stimmung sei nach fast zwei Monaten seit Bekanntwerden der Trägerinsolvenz gut, aber „verhalten ruhig“, so Michael Schwering-Sohnrey.

„Jeden Mittwoch haben wir eine Mitarbeiterinformationsveranstaltung.“
Michael Schwering-Sohnrey erklärt, dass im Verfahren in Asbach absolute Transparenz herrscht.

Doch: Das Insolvenzverfahren entwickle sich gefühlt zu einer von keiner Seite verschuldeten Hängepartie. „Ein solcher Prozess dauert eben seine Zeit“, sagt der Betriebsratsvorsitzende. Das liege in der Natur der Sache. Die Mitarbeiter möchten jedoch endlich Klarheit, unter welchem neuen Träger es weitergeht. Die ersten Besichtigungen von Interessenten haben laut Schwering-Sohnrey in der Kamillus-Klinik in den vergangenen Tagen bereits stattgefunden.

Thema Kündigungen: Wo andere Häuser wie das DRK-Krankenhaus in Neuwied wegen der Insolvenz mit Kündigungen zu kämpfen haben – sowohl selbst eingereicht als auch betriebsbedingt –, ist davon in Asbach keine Spur, wie der Betriebsratsvorsitzende sagt. Ihm seien keine Kündigungsbotschaften bekannt.

Das zeigt das Vertrauen in die Stärke der Klinik, die bald unter einem neuen Träger firmieren könnte. Der Insolvenzverwalter hatte gegenüber unserer Zeitung angekündigt, dass es wohl im Mai zur Präsentation eines neuen Trägers kommen könnte – und es „eine Vielzahl“ von Interessenten gebe.

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