Wieder Schiffe in Deichstadt
Betriebe in Neuwieder City freuen sich auf Touristen
Die Schiffssgäste sollen ab 2026 nach Neuwied kommen. Doch wie könnten Gastronomen und Einzhelhändler in der City davon profitieren? Wir haben nachgefragt, etwa im Eiscafé "Mona Lisa".
Jörg Niebergall

Was passiert, wenn ab 2026 die Flusskreuzfahrtschiffe in Neuwied festmachen? Die Stadt verspricht sich davon Mehreinnahmen. Wir haben bei Gastronomen und Einzelhändlern in der City nachgefragt, inwiefern ihre Geschäfte davon profitieren können.

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Wenn im Frühjahr 2026 die ersten Flusskreuzfahrtschiffe an der Landebrücke am Deichufer festmachen, dann erhofft sich die Stadt Neuwied dadurch auch eine Belebung von Einzelhandel und Gastronomie. Laut Verwaltung kann die Deichstadt dabei in der Zeit zwischen April und Oktober mit Mehreinnahmen von 140.000 Euro rechnen. Wir haben uns in der City umgehört, was die „Betroffenen“ davon halten.

Stadt tut gut daran, den Tourismus zu fördern

„Ich denke, das könnte eine interessante Sache werden“, sagt Gianluca Toma, der mit seinem Biergarten schon seit Jahren am Deichufer präsent ist. „Alles, was bezüglich Tourismus gemacht wird, sehe ich immer aus einem positiven Blickwinkel. Und wenn Fremde in die Stadt kommen, kann das ja nicht von Nachteil sein.“

Der Biergarten am Deichufer könnte durch die Schiffsgäste prall gefüllt werden.
Jörg Niebergall

Seit 1987 hat sich Palermo Carlogero als Inhaber verschiedener Eiscafés in der Deichstadt einen Namen gemacht. Sein „Mona Lisa“ ist nicht nur bei den Neuwiedern, sondern auch bei vielen Gästen, die von außerhalb kommen, sehr beliebt. „Klar, die Hoffnung ist da, aber die Erfahrung zeigt doch, dass die Besucher, die vom Schiff kommen, nur eine begrenzte Zeit in der City sind“, sagt Carlogero. „Daher glaube ich noch nicht, dass sich das dann bei uns bemerkbar macht. Aber das sind erst einmal Erfahrungen, vielleicht wird das ja doch noch eine Erfolgsgeschichte.“

Geschichten von früher, die kann dann auch Karl-Heinz Müller (seit 1981 in Neuwied) vom gleichnamigen Reisebüro in der Mittelstraße erzählen. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, als schon damals Kreuzfahrtschiffe hier angelegt haben“, sagt Müller. „Aber etwa nicht, um eine Reise zu buchen. Man fragte, was es hier so zu sehen gibt und wo man gut essen kann.“

Tattoo-Studio und Sauna oder Pool auf dem Flusskreuzfahrtschiff: Das verträgt sich nicht immer, wissen die Experten von "Legend.Ink" in der Mittelstraße.
Jörg Niebergall

Diese Aufgabe fällt im nächsten Jahr dann eher der Touristinfo auf dem Luisenplatz zu. Und außerdem hat die Stadt ja versprochen, an der nötigen Infrastruktur für die Schiffstouristen zu arbeiten. Es sind ja auch noch ein paar Monate, bis das erste Schiff vor der Deichkrone vor Anker geht.

„Wir freuen uns natürlich, dass der Tourismus hier belebt wird“, sagt Leslie Untilof vom Tattoo- und Piercing-Studio „Legend.Ink“ in der Mittelstraße. „Wobei das mit Tattoos und Piercing ja immer so eine Sache ist. Je nach Größe und Machart geht nach der Anfertigung in Sachen Sauna und Pool ja erst einmal wenig. Und das gehört ja auf den Kreuzfahrtschiffen dazu. Aber das muss ja jeder selbst entscheiden.“

Viele Besonderheiten auf der Karte, um Kunden zu locken

„Ich freue mich riesig“, sagt Svetlana Breiler, Chefin des “Café Wolke 7„ in der Mittelstraße. „Wenn neben den Neuwiedern noch viele Touristen kommen, dann kann das nur eine Erfolgsgeschichte werden. Und da wir immer viele Überraschungen und Besonderheiten auf der Karte im Angebot haben, kommen die Touristen bei uns voll auf ihre Kosten.“

Im "Café Wolke 7" ist man bereit für mehr Gäste.
Jörg Niebergall

Pia Mintgen, Chefin von “Mintgen-Mode“ in der Engerser Straße spannt den Bogen noch ein wenig weiter. „Ich freue mich auf alle Gäste, die Neuwied besuchen“, sagt Mintgen. „Ob die nun mit dem Schiff, dem Auto, dem Zug oder dem Fahrrad kommen. Wenn mehr Leute in die Innenstadt kommen, dann können davon alle profitieren.“

Gastronom: Der eine oder andere Tourist wird einen Cocktail bestellen

„Hauptsache es tut sich was“, ist die Meinung von Gawkal Kareem, Mitarbeiterin im Restaurant Anatolia in der Rheinstraße. „Das ist immer eine tolle Sache, wenn Gäste von auswärts kommen, nicht nur für uns, sondern für die ganze Innenstadt. Da wir ja neben unserem Restaurant auch im La Cuba präsent sind, kann ich mir schon vorstellen, dass der eine oder andere Tourist hier mal einen Cocktail bestellt oder auch mal was Leckeres in der Speisekarte findet. Jedenfalls sehe ich das sehr positiv.“

Bei Mintgen-Mode, hier Mitarbeiterin Ludmilla Haasenritter, freut man sich, wenn mehr Menschen in die Neuwieder Innenstadt kommen.
Jörg Niebergall

Bis das erste Kreuzfahrtschiff im nächsten Jahr anlegt, sind es noch ein paar Tage. Vielleicht lässt sich der eine oder andere Neuwieder Einzelhändler ja noch was Besonderes einfallen, um die Touristen willkommen zu heißen.

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