All diese tierpflegerischen Arbeiten werden wochentags von ganz besonderen Mitarbeitern ausgeführt. Schon seit fast 15 Jahren ist der Zoo Neuwied Einsatzort einer ausgelagerten Arbeitsgruppe mit Werkstattbeschäftigten des Heinrich-Hauses. „Viele aus der Arbeitsgruppe sind schon seit über zehn Jahren im Zoo beschäftigt, andere sind erst nach und nach dazu gekommen“, erzählt Alexandra Japes.
Eines haben sie laut der Pressesprecherin des Zoos aber alle gemeinsam: „Sie sind eine echte Unterstützung für uns.“ Die meisten Mitarbeiter des Teams werden dauerhaft in den gleichen Revieren eingesetzt, sagt Japes. „Dadurch kennen sie die täglichen Routinen und führen diese mit der Zeit zunehmend selbstständig aus. Das gibt unseren Fachkräften in der Tierpflege größere Flexibilität, Sonderarbeiten in ihren Tagesablauf zu integrieren und auf Unvorhergesehenes zu reagieren.“
Koordiniert wird die Arbeitsgruppe von Betreuer Uwe Backes. Er ist stolz darauf, die Gruppe in den vergangenen Jahren kontinuierlich vergrößert zu haben: „Nicht jeder Beschäftigte kann für jede Tätigkeit eingesetzt werden. Wenn jemand neu anfängt, dauert es manchmal eine Weile, die richtige Position im Betrieb zu finden. Das Tätigkeitsfeld muss zu den individuellen Bedürfnissen und Einschränkungen passen, und nicht jeder unserer Beschäftigten harmoniert gleich gut mit jedem zuständigen Tierpfleger. Gemeinsam finden wir heraus, was funktioniert und was nicht.“
Von der Zusammenarbeit profitieren alle
Mit Erfolg: Viele der Heinrich-Haus-Mitarbeiter arbeiten bereits seit Jahren mit denselben Tierpflegern zusammen. Man schätzt sich gegenseitig. Die Tierpfleger genießen es, die zusätzlich zur Verfügung stehende Zeit für Sonderarbeiten wie Tiertraining, Gehegeumgestaltung oder Beschäftigungsfütterungen nutzen zu können. Die Beschäftigten der Heinrich-Haus-Arbeitsgruppe genießen ihre Selbstständigkeit, den Kontakt zu den Tieren und ein gelegentliches Schwätzchen mit den Besuchern.
„Wir haben diese Zusammenarbeit schon begonnen, bevor Inklusion in aller Munde war“, betont Japes. „Hier geht es nicht einfach darum, Menschen mit Behinderung zu integrieren, um ihnen etwas Gutes zu tun. Wir erleben hier, dass Behinderungen auch eine Bereicherung sein können – und davon profitieren alle: Die Beschäftigten des Heinrich-Hauses, die Beschäftigten des Zoos und nicht zuletzt unsere Tiere.“ red