Nötig geworden war die Maßnahme, da die ursprüngliche Brücke von 1935 in die Jahre gekommen, nicht mehr dauerhaft tragfähig und zu schmal war. Sie verfügte außerdem über keine Bewehrung, sondern zeichnete sich lediglich durch eine „altmodische Konstruktion“ aus Stahlträgern in Beton aus, und war damit nicht mehr auf dem neuesten Stand, erklärt Görlitz. Außerdem werde der Verkehr auch immer schwerer, ergänzt der stellvertretende Leiter der Masterstraßenmeisterei Neuwied, der für die Überwachung aller Baumaßnahmen an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Kreis Neuwied und einem Teil des Kreises Mayen-Koblenz zuständig ist.
Die Achse der neuen Brücke wird etwa 17 Meter neben dem Standort der alten Brücke gebaut. Damit wurde nicht nur die Dauer der Vollsperrung verkürzt, weil die Verkehrsteilnehmer noch zwei Monate lang die alte Brücke nutzen konnten, sondern auch die Linienführung der Straße optimiert. Nach der Fertigstellung können sich die Verkehrsteilnehmer auf eine durchgängige Kurve freuen, die die bisherige S-Kurve ersetzt, die laut Görlitz „fahrdynamisch nicht optimal“ war. Weiterer Bonuspunkt der Maßnahme: Auch der Knotenpunkt zur Kreisstraße nach Elles wird durch die neue Straßenführung mit einer Spur für Linksabbieger und Fahrbahnteiler verbessert, was für mehr Sicherheit bei Abbiegevorgängen sorgt.
Und auch der Griesenbach, der für die Bauzeit nach Rücksprache mit der Unteren Wasserbehörde mittels Bypass umgeleitet wird und dann wieder zurück in sein altes „Bett“ darf, gewinnt durch den Brückenneubau: Nicht nur wird die neue Brücke breiter und somit auch das Flussbett, jenes wird auch mit verschiedenen Gesteinsmaterialien naturgerecht gestaltet, damit der Griesenbach „schön fließen kann, mäandert und somit Sauerstoff mitnehmen kann“, beschreibt Sebastian Görlitz. Kurzum: Im Vergleich zum mit Naturstein gepflasterten alten, „grabenähnlichen“ Flussbett, wird die neue Bachsohle „abwechslungsreich“ gestaltet. Die neue Stahlbetonbrücke ist mit einer Gesamtbreite von 11,10 Metern inklusive ihrer seitlichen Kappen und Geländer und einer reinen Fahrbahnbreite von 7 Metern deutlich großzügiger angelegt als das Vorgängermodell, das lediglich auf eine Fahrbahnbreite von 4,80 Meter und eine Gesamtbreite von 7,50 Meter kam.
Welche Arbeitsschritte sind nun als Nächstes dran? Nachdem die Fahrplanplatte betoniert wurde, muss diese jetzt aushärten, bevor sie versiegelt und abgedichtet wird, gibt Görlitz einen Überblick. Dann werden die Kappen betoniert und eine vier Zentimeter dicke Asphaltschutzschicht aus Gussasphalt aufgetragen. Die sogenannte Verschleißschicht, die dann darauf aufgetragen wird, ist 3,5 Zentimeter dick. Damit die Brücke im Zusammenschluss mit der Straße auch etwas Bewegungsfreiheit hat, wird eine Querfuge über die gesamte Länge der Brücke geschnitten.
Erdarbeiten, das Anbringen von Schutzplanken und das Asphaltieren der Straßenanschlüsse schließen die Baumaßnahme, die inklusive Erneuerung der Brücke und dem Umbau der Einmündung 750.000 Euro kostet, schließlich ab. Finanziert wird das Ganze vom Land Rheinland-Pfalz.