Von unserer Mitarbeiterin Andrea Niebergall
„Das ist einfach der schönste Markt, den ich im ganzen Kreis Neuwied kenne“, lobt Stefanie Kügel, die vor einigen Jahren eher zufällig über den Bauernmarkt „stolperte“. „Wir waren in Dierdorf eingeladen und wollten eigentlich eine Radtour machen. Aber einer aus unserer Gruppe war nicht ganz fit, und deshalb sind wir stattdessen kurz entschlossen zum Herbstmarkt gefahren. Seither ist das jedes Jahr ein Muss!“
Manches hat sich verändert, seit die Agenda-Frauen im Kirchspiel vor 15 Jahren mit ihrer Marktidee debütierten. Bei der Premiere in Anhausen im Jahr 2000 waren es rund 30 Händler, die ein Ziel einte: Regionale Produkte ohne große Umwege an den Käufer zu bringen. Mittlerweile sind es über 75 Stände, die die Straßen am Samstag in Thalhausen säumten. Und auch die Agenda-Frauen haben einen wohlklingenden Namen und sind fest in der Verbandsgemeindearbeit etabliert: Als Arbeitsgruppe „Mehr Lebensqualität im Kirchspiel Anhausen“ in der Lokalen Agenda. Aus Unkenrufen und skeptischer Grundhaltung im Dorf sind längst Begeisterung und Kooperation geworden. Mittlerweile profitieren alle im Kirchspiel.
„Alles läuft“, können Gabi Kurz und Elke Lembgen deshalb auch stolz verkünden, als sie ihren Rundgang hinter sich, die Standbetreiber begrüßt und geschaut haben, dass alles funktioniert. Auch die Händler selbst sind entspannt. „Die Leute hier sind unheimlich freundlich“, findet Jutta Hahn, die bunte Zaunsitzer und Gartendeko aus Ton vertreibt. Selbst gemacht, natürlich, denn darauf legen die Agenda-Frauen bei der Auswahl des Angebots größten Wert. Wegen der Besucher ist auch Elisabeth Laub-Hofmann da. Sie vertritt den Imkerverein Anhausen, ist also nur zum Informieren da. „Hier ist einfach immer viel los. Da können wir unsere Themen gut anbringen.“
Längst ist der Bauernmarkt nicht mehr nur Verkaufsplattform. Auch viel Information wird geboten, Natur und Mensch stehen im Mittelpunkt. Nabu, Ameisenschutzwarte oder DRK sind vertreten, Kindergärten, Schule und Feuerwehr und Vereine machen mit. Manche steuern Marktstände bei, andere sorgen für Musik oder bieten ein fast schon berühmtes Kuchenbuffet feil. Zuhause bleibt an diesem Samstag im Kirchspiel kaum einer. Denn auch das gehört zur Erfolgsgeschichte des Bauernmarktes: Er bringt die Menschen zusammen.