Kreis Neuwied
Banken: Das große Filialsterben ist im Kreis Neuwied ausgeblieben

Das Internet hat unsere Welt verändert. Das trifft in besonders starkem Maße auf die Arbeit der Kreditinstitute zu. Viele Kunden nutzen heute Online-Banking, um ihre Konten zu verwalten und Überweisungen in Auftrag zu geben. Der Gang in die Bank ist immer seltener nötig. Im Kreis Neuwied hat deshalb bislang trotzdem kein große Filialsterben stattgefunden.

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Das Internet hat unsere Welt verändert. Das trifft in besonders starkem Maße auf die Arbeit der Kreditinstitute zu. Viele Kunden nutzen heute Online-Banking, um ihre Konten zu verwalten und Überweisungen in Auftrag zu geben. Der Gang in die Bank ist immer seltener nötig. Im Kreis Neuwied hat deshalb bislang trotzdem kein große Filialsterben stattgefunden.

 


Das sagen jedenfalls die Vorstände der Neuwieder Kreissparkasse, der VR-Bank Neuwied-Linz, der Raiffeisenbank Neustadt und der Westerwaldbank auf RZ-Nachfrage. Anders sieht die Situation bei den Privatbanken aus: Deutsche, Commerz und Co. unterhalten in unserem Kreis heute nur noch in der Stadt Neuwied Niederlassungen.
Dr. Hermann-Josef Richard und Gerhard Grün vom Vorstand der Kreissparkasse betonen den öffentlichen Auftrag ihres Institutes und berichten, dass die Sparkasse heute an 51 Standorten im Kreis vertreten ist und darüber hinaus eine fahrbare Geschäftsstelle mit 18 Haltepunkten unterhält. Einige kleinere Geschäftsstellen seien allerdings in SB-Stellen umgewandelt worden. Trotzdem sprechen sie davon, dass die Struktur der Sparkassen in den vergangenen Jahrzehnten „nahezu unverändert“ geblieben ist.
VR-Bank-Vorstand Franz-Jürgen Lacher bestätigt das für die genossenschaftlich organisierten Institute. „Ich bin seit 30 Jahren bei der Bank, und in dieser Zeit haben wir acht Filialen geschlossen, sodass wir nunmehr 18 unterhalten“, führt er aus und unterstreicht, dass dies mit Bankfusionen zu tun habe: „Wir waren nach Zusammenschlüssen in kleinen Orten doppelt besetzt.“
Konrad Breul, Vorstand der Raiffeisenbank (Raiba) Neustadt, kann berichten, dass sein Haus trotz dreier Fusionen im vergangenen Vierteljahrhundert keine einzige Geschäftsstelle geschlossen hat. „Das ist schon ein Stück erstaunlich“, findet er selbst, schränkt aber gleichzeitig ein, dass die Raiba nie Minifilialen mit weniger als drei Mitarbeitern unterhalten hat.
Sieben eben solcher kleinen Zweigstellen hat die Westerwaldbank 2008 geschlossen. Im Kreis Neuwied hat es allerdings lediglich die Filiale in Siebenmorgen getroffen. „Durch das trotzdem weiterhin bestehende tiefe Netz können wir sicherstellen, dass wir in allen regionalen Bereichen im Umkreis von fünf bis acht Kilometern mit unserer Bank stationär vertreten sind“, unterstreicht Vorstandssprecher Wilhelm Höser.
Hinzu kommen bei Genossenschaftsbanken wie Sparkassen zahlreiche Geldautomaten. An sehr schwach frequentierten Orten unterhalten „Rot“ und „Blau“ sogar gemeinsam Automaten, um sich die Defizite zu teilen und so für die Kunden den Service des kostenlosen Abhebens aufrecht erhalten zu können. (Ulf Steffenfauseweh)

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