Das Backhaus hebt sich mit seinem Fachwerk deutlich von der umgebenden Bebauung ab. Unter dem Glockentürmchen steht das Jahr der Erbauung: 1736. Die Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt das Backhaus Anfang der 1930er-Jahre, damals noch mit den großen Schaufenstern im Erdgeschoss. Fotos: Saynisch (2)/VNB (1) tsy
Niederbieber. In unserer technisierten Welt hat heute beinahe jeder Haushalt einen eigenen Backofen, doch das war nicht immer so: Früher hatten viele Dörfer im Kreis Neuwied ein eigenes Backhaus, in dem vorwiegend die weibliche Dorfgemeinschaft Kuchen und Brote in den Ofen schob und sich über Neuigkeiten austauschte.
Aktualisiert am 14. Juni 2021 16:49 Uhr
Mit Einsetzen des Wirtschaftswunders verlor die Backhauskultur nicht nur in unserer Region an Bedeutung, viele „Backese“ wurden abgerissen oder umgenutzt, ehe die Denkmalschutzbehörden ihren Stellenwert erkannten. In Niederbieber hat ein solcher Zweckbau von 1736 die Jahre überdauert, wurde 1985 unter Denkmalschutz gestellt und kann heute dank des Vereins Niederbieberer Bürger (VNB) wieder nahezu in seiner ursprünglichen Form bewundert werden.
