Die Streiks beim AWO-Kreisverband Neuwied gehen weiter: Nachdem bereits am Donnerstag die Arbeit beim AWO-Kreisverband selbst sowie bei einer seiner Tochtergesellschaften, der AWO-Gemeindepsychiatrie gGmbH, niedergelegt wurde, geht der Ausstand am Freitag weiter. Inklusive der Nachtschicht wird an diesem Tag weiter gestreikt, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretärin Silke Steetskamp gegenüber unserer Zeitung.
Die Kundgebung am Donnerstag sei sehr erfolgreich gewesen, sagt sie - der Arbeitgeber aber kam nicht. „Wir haben bisher auch keine Rückmeldung bekommen, wir hoffen, dass der AWO-Kreisverband die Verhandlungen wieder aufnimmt, so Steetskamp. Jetzt würde man erst einmal abwarten, ob dieser sich rührt, und erst dann würde man überlegen, wie man weiter vorgeht, ob etwa ein Ultimatum nötig sei oder ein weiterer Streik.

Zum AWO-Kreisverband Neuwied gehören noch weitere Tochtergesellschaften, die bislang nicht bestreikt wurden. Verdi ist grundsätzlich dazu bereit, den Streik auf diese ausweiten, „aber erst mal müssen wir gucken, wie ein Streik da durchzusetzen wäre und ob die Mitarbeiter mitmachen würden“, sagt die Gewerkschaftssekretärin. Anfragen aus diesen Betrieben gebe es schon. „Unser Ziel ist ein Tarif für alle.“
Hintergrund: Der AWO-Kreisverband Neuwied hatte die Tarifverhandlungen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft vor dem Streik abrupt abgebrochen und war nicht mehr verhandlungsbereit. Die insgesamt 560 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verdienen hier deutlich weniger als in den anderen rheinland-pfälzischen Bezirksverbänden, schreibt Verdi in einer Pressemitteilung.

AWO-Mitarbeiter legen in Neuwied die Arbeit nieder
Am Donnerstag und Freitag legen Mitarbeiter des AWO-Kreisverbands Neuwied die Arbeit nieder. Der Gewerkschaft zufolge verdienen sie weniger Geld als im Rest des Landes. Und: Angeblich wurde versucht, einige von ihnen vom Streik abzuhalten, so Verdi.