Politiker bleibt aber Vorsitzender der Stadtratsfraktion
Aus Frust: Neuwieder Stadtrat René Bringezu ist aus der AfD ausgetreten
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Neuwied. René Bringezu, Vorsitzender der AfD-Fraktion im Neuwieder Stadtrat, ist nicht mehr Mitglied der Alternative für Deutschland. Entsprechende Informationen unserer Zeitung hat Bringezu jetzt bestätigt. Er sei bereits Mitte Februar aus der AfD ausgetreten, teilte Bringezu auf Anfrage mit.

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Grund für den Austritt sei seine Frustration über das katastrophale Außenbild der AfD gewesen, das die Partei auf Bundesebene nach dem Austritt ihres langjährigen Vorsitzenden Jörg Meuthen abgegeben habe, erklärte Bringezu. Meuthen hatte Ende Januar den AfD-Vorsitz niedergelegt und war aus der Partei ausgetreten. Er sprach seinerzeit von einer Niederlage im Machtkampf mit dem rechtsextremen Flügel um die Ausrichtung der AfD.

„Vor allem die Streitereien, die immer wieder in der Öffentlichkeit ausgetragen wurden, der Austritt Meuthens und die dennoch nicht enden wollenden Auseinandersetzungen waren sozusagen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“, erklärt Bringezu seinen Austritt. Er wolle sich jetzt auf die Kommunalpolitik konzentrieren. „Hier zeichnet unsere Fraktion ein gänzlich anderes, besseres Bild.“

Alle waren sich sofort einig, dass ich unbedingt aufgrund meiner Leistung Fraktionsvorsitzender bleiben soll.

René Bringezu

So bleibt Bringezu auch nach seinem Parteiaustritt weiterhin Mitglied der AfD-Fraktion im Neuwieder Stadtrat und fungiert als deren Vorsitzender. Fraktionen werden gebildet, indem sich Ratsmitglieder zur Verfolgung gemeinsamer politischer Ziele zusammenzuschließen. Die Mitgliedschaft in einer Partei ist dafür keine Voraussetzung. Bringezu erklärt, dass er sich durch „zahlreiche Reden, Anträge, Anfragen und Erfolge“ in der Fraktion einen großen Rückhalt erarbeitet habe. „Alle waren sich sofort einig, dass ich unbedingt aufgrund meiner Leistung Fraktionsvorsitzender bleiben soll.“

Auch bei der nächsten Kommunalwahl, die im Frühjahr 2024 sein wird, möchte Bringezu wieder kandidieren – falls die AfD ihre Liste für Parteilose öffnen sollte. Die AfD sei „die einzige kommunalpolitische Stimme der Vernunft in Neuwied, die sich dem Durchmarsch der Linksgrünen entgegenstellt“, sagt Bringezu. „Daher ist es wichtig, dass auch in der kommenden Wahlperiode eine starke Fraktion wie die unsere verstärkt vertreten ist.“

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