Abwertung, Ungleichbehandlung, Benachteiligung und Ausgrenzung aufgrund von Kultur, Herkunft, Religion, Behinderung, Geschlecht oder sexueller Orientierung – dagegen setzt die Stadt Neuwied nach eigenen Angaben ein Zeichen: Vielfältige Veranstaltungen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus klären auf und schaffen Raum für Austausch. Solidarität, Zusammenhalt und Gerechtigkeit stehen im Mittelpunkt der bundesweiten Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Menschenrechte für alle“ vom 11. bis 24. März.
Mit Unterstützung zahlreicher Neuwieder Institutionen, Organisationen und Initiativen hat die städtische Integrationsbeauftragte Dilorom Jacka ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, heißt es in einer Mitteilung. Darin dankt Bürgermeister Peter Jung allen Mitwirkenden für ihr Engagement und betont die Bedeutung der Internationalen Wochen gegen Rassismus: „Damit stellen wir uns geschlossen gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit jedweder Art und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt für friedliches Miteinander in Neuwied“, wird er zitiert.
Ausstellung macht Auftakt
Den Auftakt macht am Montag, 11. März, um 11 Uhr die Ausstellungseröffnung „Soziales Leben in Afrin“ im Mehrgenerationenhaus Neuwied, Wilhelm-Leuschner-Straße 5. Fotograf Youssef Hussein stellt 60 seiner Fotografien von Natur, Antiquitäten und gesellschaftlichem Leben in der Stadt Afrin im Norden Syriens bis zum Jahr 2000 aus. Umrahmt wird die Vernissage von einem kurdischen Kulturprogramm. Ebenfalls am Montag, 11. März, im Mehrgenerationenhaus, lädt die internationale Frauengruppe von 10.30 bis 12 Uhr ein, einmal unverbindlich vorbeizukommen zum ungezwungenen Austausch unter Frauen.
„Leben in Bethlehem heute“ ist Thema eines Gesprächsabends mit Faten Mukarker, christliche Palästinenserin und Friedensaktivistin, am Dienstag, 12. März, um 19 Uhr im Friedrich-Spee-Haus, Wilhelm-Leuschner-Straße 5. In den Medien hören und sehen wir viel über den Krieg im Gazastreifen. Doch wie erleben die Palästinenser im Westjordanland den Krieg? In einprägsamer Erzählweise berichtet Reiseführerin und Buchautorin Faten Mukarker über ihr Leben als Palästinenserin zwischen Mauern und Checkpoints in Bethlehem. Die Veranstalter, namentlich der Arbeitskreis Palästina der Lokalen Agenda Neuwied, der Deutsch-Israelische Freundeskreis Neuwied, der Christliche Friedensdienst Eirene, die Katholische Erwachsenenbildung Koblenz, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Neuwied, die Katholische Kirche Pastoraler Raum Neuwied und die evangelische Kirchengemeinde Neuwied laden ein, mit einer Spende am Gesprächsabend Familien in Bethlehem zu unterstützen.
Aktionstag auf dem Luisenplatz
Höhepunkt der Internationalen Wochen gegen Rassismus in Neuwied ist der Aktionstag auf dem Luisenplatz am Donnerstag, 14. März, von 11 bis 14 Uhr. Dieses Jahr organisiert vom Caritasverband Neuwied, präsentieren verschiedene Einrichtungen und Gruppierungen ihre Arbeit gegen Rassismus und für ein friedliches Miteinander.
Rechten Parolen souverän zu begegnen, lernen Interessierte beim Argumentationstraining mit Astrid Marx und Latif Rahman von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz am Samstag, 16. März, von 9 bis 16.30 Uhr im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Engers, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 8. Es wird ein Unkostenbeitrag von 10 Euro für Verpflegung erhoben. Eine Anmeldung ist im Internet unter www.neuwied.de/gegen-rassismus möglich, wo laufend weitere Veranstaltungen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus eingetragen werden.
Film „The Old Oak“ wird gezeigt
Auch im Minski, dem beliebten Mittwochskino-Programm von Stadt und Volkshochschule Neuwied mit den Kinobetrieben Weiler, geht es darum, rassistische Vorurteile zu überwinden. Am Mittwoch, 20. März, läuft ab 20 Uhr der britische Spielfilm „The Old Oak“ in der Schauburg, Heddesdorfer Straße 84. Der Eintritt kostet 7 Euro für Erwachsene, ermäßigt 5 Euro.
Zum Finale der antirassistischen Aktionswoche in Neuwied ruft das Neuwieder Bündnis für Demokratie und Toleranz am Samstag, 23. März, um 11 Uhr unter dem Motto „Hand in Hand für Demokratie und Toleranz“ zu einer Menschenkette auf. Treffpunkt ist die Freitreppe am Pegelturm bei den Goethe-Anlagen.