Umbau des Luisenplatzes
Auf „Lappeloch“ folgt Wasserspiel in Neuwieder Mitte
Die Grube, in der die Technik für das Wasserspiel am Neuwieder Luisenplatz untergebracht wird, ist mehrere Meter tief.
Rainer Claaßen

Wo bis 2002 in Neuwied das „Lappeloch“ beliebter Anziehungspunkt war, entsteht gerade ein neuer Höhepunkt. Metertiefe Erdarbeiten bereiten die Installation eines Wasserspiels am Luisenplatz vor – und weitere Neuerungen stehen an.

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Wer die jüngere Historie des Neuwieder Luisenplatzes kennt, könnte derzeit fast glauben, dass mit der aktuellen Baustelle das damals recht umstrittene Forum – von den Neuwiedern als „Lappeloch“ bezeichnet – neu erstellt werden soll. Ziemlich genau an der Stelle, wo das bis Anfang der 2000er-Jahre war, wurde nun eine etwa drei Meter tiefe Grube ausgehoben und ringsherum mit Stahlplatten abgesichert.

Wer allerdings die Umbaupläne kennt, weiß, dass hier zukünftig ein Wasserspiel für Abkühlung an heißen Tagen und für interessante Lichtakzente in der Nacht sorgen soll. Die Fontänen, die in wechselndem Rhythmus und mit unterschiedlicher Intensität sprudeln werden, sollen bis zu 1,5 Meter hoch sein. Dementsprechend ist der tiefe Aushub nötig, um die Technik unterzubringen.

Der Baustellenbereich auf dem Luisenplatz ist weiträumig abgesperrt.
Rainer Claaßen

Auf der Infoseite der Stadt ist von einem „druckpumpenbetriebenen Kreislaufsystem mit Filtereinheit und automatischer Wassernachspeisung“ die Rede. Die Pumpen- und Reinigungstechnik wird in dem nun ausgehobenen Bereich untergebracht, das eigentliche Fontänenfeld entsteht danach in der Platzmitte. Der Bereich wird anschließend wieder verschlossen. Lediglich ein Zugang, über den Techniker zur Wartung der Anlage in den Untergrund steigen können, deutet dann auf die Pumpen- und Reinigungsanlagen im Untergrund hin.

Nachdem sich im ursprünglich geplanten Zeitplan kein Anbieter gefunden hatte, der diese Installation übernehmen wollte, klappt es nun im zweiten Anlauf. Manfred Reitz, Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes, rechnet damit, dass das Wasserspiel in spätestens vier Monaten in Betrieb gehen kann.

Neue Bäume bilden kühles Blätterdach

Während bei der kürzlich abgeschlossenen Sanierung des Marktplatzes ein Rundumschlag mit kompletter Neugestaltung durchgeführt wurde, werden auf dem Luisenplatz vergleichsweise kleine Korrekturen gemacht. Wenn die Arbeiten an der Wasserfontäne abgeschlossen sind, wird auch die Bepflanzung geändert: Der Baumbestand wird durch sogenannte „vitale Laubbäume“ ergänzt. Diese sind besser auf die bereits erfolgten und noch anstehenden Klimaveränderungen vorbereitet.

Auf der Fläche zwischen Spielplatz und Schlossstraße werden Rotahornbäume gepflanzt. Gegenüber, in Richtung Mittelstraße, werden die beiden vorhandenen Baumreihen durch eine dritte aus Rosskastanien ergänzt. Die Stadtverwaltung spricht hier von einem Baumhain, der zukünftig mit seinem kühlenden Baumdach angenehmen Schatten spenden soll. Außerdem werden auf Höhe des neuen Wasserspiels Gruppen aus klimaresilienten Säulenhainbuchen gepflanzt. Daneben kommen Sitzbänke, die bald schattige Sitzplätze bieten, und ein vier mal vier Meter großes Sitzpodest mit Rückenlehne.

Die Arbeiten werden von dem gleichen Untenehmen durchgeführt, das auch die Baustelle in der Schloßstraße betreibt.
Rainer Claaßen

Die Neupflanzungen sollen die an anderen Stellen für die Maßnahme nötigen Fällungen auffangen. Zudem wird der Fahnenhügel, der schon seit den 1980er-Jahren Bestandteil des Platzes ist, zurückgebaut. Die Fahnenmasten sollen voraussichtlich am Knotenpunkt Langendorfer- und Luisenstraße einen neuen Platz finden.

In der Lücke zwischen dem neuen Wasserspiel und dem seit Jahrzehnten beliebten Schachbrett neben der Tourist-Info entsteht ein demontierbares, neun Meter langes Wellenpodest. Das alles ist mit erheblichen Kosten verbunden, die zu wesentlichen Teilen über das Städtebauförderprogramm “Aktive Stadtzentren" getragen werden.

Ähnlich wie beim Marktplatz basiert die Planung auch hier auf den Wünschen, die Neuwieder Bürger geäußert haben. In einem aufwendigen Verfahren, an dem das 2018 gegründete Netzwerk Innenstadt beteiligt war, wurden die Wünsche der Bürger bei mehreren Veranstaltungen – einige davon aufgrund der Pandemie nur online – erfasst, und zur Basis der Planungen gemacht.

Dabei wurde berücksichtigt, dass große Veranstaltungen wie etwa das Deichstadtfest, auch weiterhin ohne Einschränkungen auf dem Luisenplatz stattfinden können. Auch der weihnachtliche Knuspermarkt soll durch den Umbau nicht beeinträchtigt werden.

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