Mittelalterfest in der Ruine
Auf Burg Reifenstein erwacht das Mittelalter zum Leben
Max Münch (links) posiert neben einer Rüstung.
Charley Burke

Auch eine Gruppe aus Sinzig war beim Mittelalterfest auf der Burgruine Reichenstein vertreten. Allerdings fällt es vielen Mitgliedern immer schwerer, Schaukämpfe vorzuführen: Die Rüstung ist einfach zu schwer. Den Spaß schmälerte das nicht.

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Das Gelände der Burgruine Reichenstein erwachte am Wochenende erneut zum Leben. Der Förderverein der Burgruine Reichenstein veranstaltete in Zusammenarbeit mit der Touristik „Puderbacher Land“ ein weiteres Burgfest. Rund um die Ruine herrschte mittelalterliches Treiben und Lagerleben wie im 13. Jahrhundert. Die Besucher konnten sich unter strahlendem Himmel an zahlreichen Ständen erfreuen und einen Einblick in alte Handwerkskünste wie Spinnen, Fassmalerei, Schnitzen, historisches Kochen und vieles mehr erhalten. Für Interessierte wurden außerdem Burgführungen angeboten.

Stricken, bis der Faden zu Ende ist
Charley Burke

Max Münch ist Mitglied einer Gruppe aus Sinzig, die eine Söldnertruppe aus der Zeit um 1450 darstellt. Schon seit seinem zwölften Lebensjahr ist er begeistert vom mittelalterlichen Leben und den Märkten. Während seiner Schulzeit lernte er, Pfeil und Bogen herzustellen, und begann mit 16 Jahren das historische Fechten. Heute tritt er mit seiner Gruppe regelmäßig auf Mittelaltermärkten auf und steht besonders Kindern mit Erklärungen und Vorführungen zur Seite. Die Gruppe präsentiert verschiedene Rüstungen aus unterschiedlichen Teilen Europas, darunter Mailand, Frankreich und England. „Früher haben wir auch regelmäßig Schaukämpfe in voller Rüstung gezeigt“, erzählt Max Münch. „Doch viele sind inzwischen zu alt dafür und die Rüstungen zu schwer geworden.“ Auch seine kleine Tochter hat er schon mit der Faszination für das mittelalterliche Leben angesteckt.

Die Musik der Dudelsackspieler hallte über das Burggelände.
Charley Burke

Arndt Henke aus Köln betreibt das Mittelalterhobby bereits seit 20 Jahren. „Jeder schlüpft in eine passende Rolle. Ich bin eben der einfache Mann, der die Suppe kocht“, erzählt er. „Ich bin nun schon zum zweiten Mal hier an der Burgruine Reichenstein, und es gefällt mir immer wieder aufs Neue.“

Einblicke in Alltagskultur und Hygieneartikel

Neben dem Lagerleben erhielten die Besucher auch spannende Einblicke in historische Waffentechniken sowie in die Mode und Alltagskultur des Mittelalters. Es wurde gezeigt, wie Frauen sich damals kleideten, wie Schnitzarbeiten entstanden und welche Hygieneartikel in jener Zeit verwendet wurden. Für musikalische Untermalung sorgte eine Dudelsackgruppe, deren Klänge über das Burggelände hallten.

Arndt Henke kocht eine Erbsensuppe für die hungrigen Besucher.
Charley Burke

Unter strahlendem Sonnenschein konnten die Besucher das Gefühl des Mittelalters an der Burgruine in vollen Zügen genießen. „Ich komme jedes Mal sehr gerne hierher“, erklärt Philipp Hildebrandt, ein Besucher des Burgfestes. „Neben dem guten Essen und der Zeit mit Freunden ist es vor allem das besondere Gefühl, das diesen Ort ausmacht. Hier kann man den Alltag hinter sich lassen und in eine andere Zeit eintauchen. Ich finde es toll, dass es in Puderbach solche Veranstaltungen gibt.“ So wurde die Burgruine Reichenstein auch in diesem Jahr wieder zum lebendigen Treffpunkt für Mittelalterfans, Familien und Neugierige.

Die Burgruine Reichenstein bot wieder einen passenden Rahmen für das Mittelalterfest.
Charley Burke

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