„Urnenbestattungen finden mehr und mehr Zuspruch“, weiß der Rodenbacher Ortschef. „Der Aufwand für die Pflege und auch die Kosten sind gegenüber Erdbestattungen wesentlich geringer.“ Und so waren es auch die Rodenbacher Bürger, die mit dem Wunsch nach der alternativen Bestattungsform immer öfter an die Gemeindespitze herantraten.
Nach der passenden Stelle musste die Gemeinde nicht lange suchen: Die derzeit 27 Bestattungsbäume sind Teil eines gesunden Buchenwäldchens, direkt angrenzend an den Gemeindefriedhof. Acht bis maximal zwölf Urnen können pro Baum bestattet werden. Dass die Nachfrage da ist, beweist auch die Tatsache, dass bereits vor der offiziellen Einweihung fünf Begräbnisse unter den Bäumen stattgefunden haben. Bei Bedarf können die Rodenbacher in Zukunft noch weitere Bäume in ihr Bestattungskataster einbeziehen.
Während die Friedhofshalle nur rund 50 Meter entfernt ist und auf Wunsch von Trauernden genutzt werden kann, hat der Ruhewald selbst einen Andachtsplatz rund um einen Granittisch nahe dem Durchgang. Hier versammelten sich auch die Gäste bei der kurzen Einsegnungsfeier. „In unserer naturverbundenen Region kann hier das Leben einen pietätvollen Nachklang finden“, befand auch Volker Mendel, Bürgermeister der VG Puderbach. Die Mitarbeiter seiner Verwaltung hatten die Rodenbacher in den vergangenen Monaten bei den benötigten Genehmigungen unterstützt.
Vorbild für die Rodenbacher war der erfolgreiche Ruhewald im benachbarten Steimel: „Wir wollen keinen Konkurrenzkampf oder Preiskrieg“, betonte Ortsbürgermeister Peter Riedel. „Wir wollten nur einem Wunsch der Bürger nachkommen.“ Rund 70.000 Euro haben die Rodenbacher in den vergangenen Jahren rund um ihren Friedhof investiert, davon knapp die Hälfte in die Vorbereitungen für den Ruhewald. Demnächst soll auch das Gräberfeld für die Urnenerdbestattungen überarbeitet werden. Angela Göbler