Vor der St. Matthias Kirche in Neuwied konnten Katholiken sich an Aschermittwoch quasi im Vorbeigehen das Aschekreuz abholen. Jörg Niebergall
Neuwied. Eine Feuerschale steht auf dem Platz vor der Matthiaskirche in Neuwied, die Türen sind weit geöffnet, Stimmengewirr dringt nach draußen. Vor den Stufen ein Stehtisch und ein Aufstellbanner mit einem Motiv, das aufmerken lässt. Ein Kaffeebecher, wie es ihn heutzutage an fast jeder Ecke zum Mitnehmen gibt, nur statt Kakao ziert ein schwarzes Kreuz den Schaum. „Heute hier: Aschenkreuz to go“ heißt es auf dem Plakat. Das alles zieht Blicke auf sich, lockt Menschen an den Stehtisch und sorgt für Interesse. Es zeigt sich: Mit der provokativen Aktion haben die Organisatoren einen Nerv getroffen.
„Ich habe den ganzen Tag so viel zu tun, ich hätte sonst wohl keine Gelegenheit gehabt, mir das Aschenkreuz abzuholen“, erklärt beispielsweise Michaela Maur, die in der Mittagspause schnell an der Kirche vorbeigeschaut hat. Pastor Thomas Darscheid spricht ein kurzes Gebet, zeichnet das Symbol auf Maurs Stirn und entlässt sie mit einem „Jetzt ist die Zeit, sich zu verändern“ in die Fastenzeit.