Asbacher Gemeinderat hat nach langem Hin und Her eine Entscheidung gefällt - Sport soll bei Integration helfen
Asbacher Rat hat entschieden: Container für Flüchtlinge am Sportplatz soll kommen
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„Refugees welcome“ oder „Flüchtlinge willkommen“ heißt es seit Jahren. Doch wo sollen diese Menschen alle hin? In Asbach hat man sich nun entschlossen, am Sportplatz eine Containerlösung zu planen – getreu dem Motto „Sport integriert“. Foto: dpa/Angelika Warmuth/picture alliance
Angelika Warmuth/picture alliance/dpa. Angelika Warmuth/picture allianc

Die Ortsgemeinde Asbach hängt nicht länger hinterher: Während alle anderen Gemeinden der Verbandsgemeinde (VG) Asbach bereits seit Längerem Standorte für Container zur Unterbringung geflüchteter Menschen festgelegt haben, war dies in Asbach immer ein Streitthema – bis jetzt. In der jüngsten Sitzung entschied sich der Gemeinderat einstimmig für die Planung einer Containerunterkunft am südöstlichen Rand des Sportplatzbereichs.

Vorausgegangen waren vor allem im Februar hitzige Diskussionen im Ort, laut dem Ortsbürgermeister Franz-Peter Dahl hätten Falschinformationen und „gefährliches Halbwissen“ kursiert, wonach die Gemeinde bereits vollendete Tatsachen geschaffen habe und bereits Leitungen verlegt würden (wir berichteten). Es kam zu massivem Widerstand von Anwohnern in der Müllerstraße und „Auf der Heide“ gegen eine Containerlösung in diesem Bereich – genau auf der anderen Seite des Ortes liegen die Einkaufs- und Sportmöglichkeiten.

Vorschlag: Am Sportplatz soll es sein

In der Gemeinderatssitzung im Februar war es dem Ortschef daher ein Anliegen, für Klarheit zu sorgen. Nein, im Bereich „Auf der Heide“ entstehe keine Containerunterkunft. Die Fläche sei aber sehr wohl eine von mehreren Alternativen, so Dahl damals. Sein Vorschlag war, eine Lösung im Bereich des Sportplatzes zu finden. Die ersten Prüfungen, ob dies möglich ist, seien positiv, so Dahl. Den Ratsfraktionen gab er die Hausaufgabe, bis zur nächsten Sitzung über den Vorschlag nachzudenken.

Und nun war es so weit: Wo soll der Container für die Unterbringung von Flüchtlingen hin? Vom Ortsbürgermeister selbst waren im Vorfeld die möglichen Standorte „Auf der Heide“, an der Hauptstraße sowie an der Thelenberger Straße bereits ausgeschlossen worden, und er warb erneut für die Lösung im Bereich des Sportplatzes. „Dort ist eine Umsetzung ohne Probleme möglich“, betonte der Ortschef. Das 800 Quadratmeter große Grundstücke sei im Eigentum der Ortsgemeinde, die Vorprüfung sei positiv verlaufen.

Kann Integration durch Sport gelingen?

„Wir waren beim letzten Mal sehr überrascht vom Vorschlag des Ortsbürgermeisters“, sagte Markus Harf (CDU) und fügte hinzu: „Wir müssen Flüchtlinge aufnehmen, das ist unbestritten. Mit der Lösung am Sportplatz sind wir nicht alle glücklich, aber es ist die einzige Lösung, die auf einen gewissen Konsens stößt.“ Nach dem Motto „Sport integriert“ sei eine Containeranlage im Bereich der Sportanlagen sicherlich sinnvoller als an anderen Stellen, meinte Harf. Die CDU trage den Vorschlag des Bürgermeisters mit, „es scheint keine optimale Lösung zu geben. Aber wir sind schon spät dran, bei diesem Thema keine Entscheidung zu treffen“.

Jürgen Marx (SPD) sprach ebenfalls davon, dass der Platz „nicht ideal“ sei. Er befinde sich am Rande des Ortes, dabei sollten die geflüchteten Menschen in die Mitte der Gesellschaft integriert werden – und dies gehe besser in der Ortsmitte, war Marx überzeugt. Er betonte, dass es am Rat und den Asbacher Bürgern sei, die Flüchtlinge willkommen zu heißen und zu integrieren, damit keine Parallelgesellschaften entstehen. Er warb auch für eine Teilnahme am Fest der Kulturen des Mehrgenerationenhauses (MGH) Neustadt am 5. Mai. Auch Hermann Bernardy (FWG) zeigte sich „persönlich glücklich über die Fläche am Sportplatz“.

Bei zwei Enthaltungen votierte der Gemeinderat einstimmig dafür, die Planungen für eine Containerunterkunft für Geflüchtete am Sportplatz fortzuführen. Die Verwaltung wird nun als nächster Schritt im Namen der Ortsgemeinde Asbach eine Bauvoranfrage bei der Kreisverwaltung Neuwied stellen.

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