Zum Hintergrund: Bei der Kommunalwahl hatte die CDU 19 von 36 Sitzen und somit die absolute Mehrheit errungen. In der aus der vergangenen Wahlperiode gewohnten Fraktionsgemeinschaft mit der FDP (zwei Sitze) können die Christdemokraten auf eine solide Mehrheit im Rat bauen. Auch die FWG (sechs Sitze) arbeitet bei vielem mit der Fraktionsgemeinschaft zusammen, was nun bei der Beigeordnetenwahl deutlich wurde. Auf die SPD entfallen im neuen Rat fünf, auf die Grünen vier Sitze.
SPD: VG-Spitze soll bunter sein
Im Vorfeld der konstituierenden Sitzung hatte SPD-Fraktionssprecher Thomas Stumpf alle weiteren Fraktionsvorsitzenden mit der Bitte angeschrieben, die Posten der Beigeordneten nicht nur durch die Mehrheitspartei zu besetzen, sondern „möglichst viele Strömungen in die VG-Spitze einzubringen“. Er schlug eine Lösung von der parteipolitischen Farbenlehre vor, um ein kollegiales Signal auch an die Bürger zu senden, dass man im VG-Rat gewissenhaft und über Parteigrenzen hinweg arbeite. Für die Wahl des Ersten Beigeordneten stellte die CDU den bisherigen Amtsinhaber Markus Harf auf. Die SPD nominierte Thomas Stumpf. Für Harf stimmten 24 Ratsmitglieder, für Stumpf acht, damit bleibt Harf erster Vertreter von Bürgermeister Christ.
Wir verzichten darauf. Das macht wenig Sinn. Eine strukturelle Änderung in der VG ist anscheinend nicht erwünscht.
Thomas Stumpf (SPD) warb vergeblich für die Wahl von Beigeordneten anderer Fraktionen als der Mehrheitspartei CDU und trat bei der dritten Wahl nicht mehr an.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Wahl des weiteren Beigeordneten. Hier wurde der abgewählte Windhagener Ortsbürgermeister Martin Buchholz von der FDP nominiert. Dies begründete Alexander Buda (FDP) damit, dass aufgrund des Wahlergebnisses der CDU „das alleinige Gestaltungsrecht“ habe und Buchholz sowohl eine kommunalpolitische Führungsperson als auch ein Vorsitzender eines regionalen Wirtschaftsverbands sei und daher gut in die Verbandsgemeindespitze passe. Buchholz siegte mit 24 Jastimmen gegen den erneut von der SPD nominierten Thomas Stumpf (sieben Jastimmen).
Bei der Wahl des Dritten Beigeordneten nominierte die CDU den bisherigen VG-Beigeordneten und Buchholzer Ortschef Konrad Peuling. Als alleiniger Kandidat erhielt er 26 Jastimmen. Thomas Stumpf war bei dieser Beigeordnetenwahl nicht mehr angetreten und meinte: „Wir verzichten darauf. Das macht wenig Sinn. Eine strukturelle Änderung in der VG ist anscheinend nicht erwünscht.“ Peuling wurde sodann auch der Geschäftsbereich Abwasser übertragen, den er bereits zwischen 2019 und 2024 leitete.