Linz – Nirgendwo zeigt die globale Erwärmung so dramatische Folgen wie in der Arktis. „Das Bollwerk aus Schnee und Eis scheint zu schmelzen“, sagt einer, der es selber mit eigenen Augen gesehen hat. Der Abenteurer und Klimaschützer Arved Fuchs ist in Regionen unterwegs, in die ein Mensch normalerweise nicht freiwillig reisen würde. Vor mehr als 350 Zuhörern in der Linzer Stadthalle schilderte er in einem Vortrag seine Erlebnisse.
Fuchs war der Einladung der Sparkasse Neuwied gefolgt, die im Rahmen ihrer PS-Auslosung zu der Multivisionsschau eingeladen hatte. 90 Minuten lang ließ der Polarforscher die Linzer Zuschauer eintauchen in die eiskalte Natur der Arktis und zeigte eindrucksvolle Aufnahmen von einer „der schönsten Landschaften der Erde“.
Seit fast 30 Jahren ist der Mann aus Bad Bramstedt im Reich der Mitternachtssonne unterwegs: Arved Fuchs paddelte im Faltboot um Kap Hoorn und durchquerte Grönland auf dem Hundeschlitten. Auch im Ballon und sogar zu Fuß ist er in der Kälte unterwegs. So erreichte er als erster Mensch 1989 beide Pole der Erde innerhalb nur eines Jahres zu Fuß.
Hauptfortbewegungsmittel ist sein eigenes Schiff, der segelbewehrten Haikutter „Dagmar Aaen“. Mit diesem hat er die Nordostpassage durchfahren, den Seeweg von Europa nach Fernost entlang der Küste Sibiriens bezwungen und die legendäre Nordwestpassage bewältigt.
Während seiner vielen Reisen und Expeditionen musste er feststellen: „Die Verhältnisse in der Arktis haben sich völlig verändert.“ Vor allem auf seinen beiden Touren 2006 und 2007 sah er: Wo noch vor zehn Jahren Eisfelder den Weg versperrten, wie etwa in der Nordwestpassage oder vor Ostgrönland, gibt es kein Eis mehr. Und das sei nicht alles. Der Permafrostboden Boden taue vor allem in den Küstenregionen auf. Siedlungen, die dort seit Jahrhunderten stehen, versinken im Morast.
„Das ist eine schon jetzt sichtbare Folge des Klimawandels“, mahnte er und appellierte mit eindrucksvollen Bildern von der Schönheit und Verletzlichkeit der arktischen Regionen an das Gewissen der Zuschauer, den Klimawandel ernst zu nehmen.
Mehr über den Vortrag von Arved Fuchs lesen Sie in der Freitag-Ausgabe der Rhein-Zeitung für den Kreis Neuwied.