Der schwärzeste Tag in der Geschichte der Ortsgemeinde Kurtscheid jährt sich an diesem Sonntag, 23. März, zum 80. Mal. Am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren 21 Menschen ihr Leben. Die erhöhte Lage wurde dem Ort zum Verhängnis. Bereits am 7. März 1945 erreichten amerikanische Truppen die Brücke bei Remagen und überquerten das rechte Rheinufer bei Erpel. Schon am 9. März 1945 schlugen die ersten Granaten in Kurtscheid ein. Trotz erbitterter Kämpfe auf den Rheinhöhen drangen die amerikanischen Truppen am 22. März 1945 durch das Wiedbachtal vor und erreichten am 23. März 1945 über Wolfenacker schließlich Kurtscheid. Im Unterdorf schlug amerikanische Artillerie in zwei Häuser ein, in deren Kellern die Bewohner Schutz gesucht hatten. Die Granaten durchschlugen die Decken, explodierten und rissen die Schutzsuchenden in den Tod. 17 Menschen starben sofort, vier weitere starben in den folgenden Tagen an ihren Verletzungen. Augenzeugen berichten, dass die amerikanischen Soldaten nach Kräften humanitäre Hilfe leisteten. Verwundete Kurtscheider wurden umgehend versorgt und ins Krankenhaus nach Linz gebracht.
„Das Gedenken ist für Kurtscheid von großer Bedeutung, denn viele Menschen haben ihr Leben verloren. Angesichts der aktuellen politischen Lage ist es umso wichtiger, diesen Gedenktag zu bewahren, damit sich die Geschichte nicht noch einmal wiederholt.“
Kurtscheids Ortsbürgermeisterin Melanie Anhäuser
Doch während einige von Hilfsbereitschaft sprachen, berichteten andere von Diebstählen und unterlassener Hilfeleistung. Die Opfer der Tragödie, darunter auch Kinder, wurden mit Leiterwagen, Leitern oder Schubkarren zum Friedhof gebracht. Die durch den Beschuss getöteten Dorfbewohner Kurtscheids sind in einem besonderen Massengrab auf dem Friedhof beigesetzt worden. „Das Gedenken ist für Kurtscheid von großer Bedeutung, denn viele Menschen haben ihr Leben verloren. Angesichts der aktuellen politischen Lage ist es umso wichtiger, diesen Gedenktag zu bewahren, damit sich die Geschichte nicht noch einmal wiederholt“, erklärt Kurtscheids Ortsbürgermeisterin Melanie Anhäuser. An diesem Sonntag wird um 9.30 Uhr in einem Gottesdienst der Opfer gedacht. Im Anschluss findet die Gedenkfeier auf dem Kurtscheider Friedhof statt.