Bei bestem Wetter hatten am Sonntag, 22. Juni, viele Menschen im Bürgerpark Unkel die Möglichkeit, sich im Rahmen des Tages der Artenvielfalt über die „Neozoen“, die neuen Tiere in unserer unmittelbaren heimischen Umwelt, zu informieren. Nachdem Ruth Moenikes-Peis die Gäste begrüßt hatte, informierte Prof. Thomas Wagner von der Universität Koblenz kurz über das Wesentliche zu neuen Tierarten.

Es gab zum Tag der Artenvielfalt noch einige weitere Vorträge für Interessierte: Katleen Dittrich hatte einen Vortrag vorbereitet, der sich mit dem Thema „Neozoen als Erbe der Jagdkultur" befasste. Schon seit dem dritten Jahrhundert fand ein Austausch von Tieren im europäischen Raum statt. Ab dem Jahr 1492 wurden diese dokumentarisch festgehalten. Im Bezug auf die Jagd wurde das heimische Rotwild zum Teil durch Damwild aus Vorderasien ergänzt. Oder der Wolf, der lange Zeit nicht mehr ansässig war, jedoch jetzt wieder die heimische Natur besiedelt.
Michael Stemmer aus Unkel befasst sich schon lange mit den Insekten der Umgebung, auch hier sind viele neue Arten im Laufe der Globalisierung ins heimische Revier eingeschleppt worden. So auch eine Zikade „Orientus Ishide“. Sie stellt zwar keine Gefahr für den heimischen Weinbau dar, befällt aber stark den Rebenbesatz mit einer goldgelben Vergilbung. Stemmer hatte im Vorfeld viele Falter und Insekten eingefangen und konnte den Gästen die Tiere hautnah vorführen. Prof. Wagner startete zu dem Thema eine Exkursion durch den Bürgerpark, bei der er viele Insekten einfangen und den Besuchern das Erkennungsmerkmal aufzeigen konnte. Über „Neophyten“ referierte außerdem Georg Tschan vom Museum König aus Bonn.

Die vielen Kinder interessierten diese Vorträge nur bedingt. Daher hatten die Organisatoren auch für die Kleinsten gesorgt. Nistkasten bauen, Kinderschminken und vieles mehr sorgten für den Ausgleich. Der Verein „Gemeinsam für Vielfalt" sorgte auch für das leibliche Wohl.