„Musik ist mein Leben“, sagt Michael Hommerich im Gespräch mit unserer Zeitung am Rande des Löwenburg-Geländes in Unkel. Dort spielt gerade auf einer von zwei gegenüberstehenden Bühnen die Gruppe Drops, deren bandtypisches Klavier rockige Klänge durch Unkel schickt. Seit rund 15 Jahren veranstaltet Hommerich das Musikfest Ars Fontana.
Kleinere Version in diesem Jahr
Damals fing es am Brunnen gegenüber seines Geschäftes, an. „Ars Fontana, Kunst am Brunnen“, erklärt er den Namen des Straßenmusikfestivals. Am Wochenende spielten acht Bands an den zwei Tagen auf den beiden Bühnen. Früher waren mehrere Bühnen an verschiedenen Stellen der Stadt verteilt, aber das sei ein ziemlicher logistischer Aufwand. Diesmal wolle man es mit zwei Bühnen an einem Platz probieren.

Und das klappte gut. Für die Zuhörer, die sich trotz des Regengusses am 15. Juni auf das Gelände wagten, gab es keine Langeweile. Als „Kerk und Band“ mit Kölschrock fertig war, hatten die Drops schon aufgebaut und spielten von der anderen Bühne weiter. Und nass wurden die Zuschauer auch nicht, die Musik zog durch die Unkeler Gassen, als der Regen kurz zuvor aufgehört hatte. Und in diesem Band-Wechsel und vor allem auch trocken, lief es auch am Sonntag.
„Michael Hommerich bringt populäre Musik in die Kulturstadt Unkel“, freute sich Stadtbürgermeister Alfons Mußhoff. Die Stadt unterstützt, zum Beispiel mit dem Bauhof, der die Bühnen aufbaut. Und zum dritten Mal ist der Verein Touristik und Gewerbe Unkel ebenfalls dabei. „Aber ohne die Sponsoren könnten wir die Veranstaltung nicht durchführen“, sagte Knut von Wülfing beim Start am Sonntag zur Begrüßung. Er ist weiterer Beigeordneter in Unkel und Erster Vorsitzender des Vereins. Wobei Michael Hommerich Herz und Seele von Ars Fontana ist. Und nicht nur das, er spielt auch selbst. Hommerich, der sein Geschäft inzwischen an seinen Sohn übergeben hat, ist Musiklehrer und Musiker aus Leidenschaft. Am Sonntag stand er mit Jazz und Pop und der Gruppe N.A.S.H. selbst auf der Bühne.

Hommerich buhlt auch um die Musiker. Deren Gagen zahlen die Sponsoren, wie auch die Kosten, die sonst entstehen, denn der Eintritt ist seit eh und je frei. „Es geht weniger darum, einen Konzertcharakter zu produzieren, als darum, die Innenstadt mit Musik zu füllen“, sagt Hommerich. Das nächste Projekt hat er auch schon gestartet: „Unkel Live“. Dabei spielen Bands bei jeweils wechselnden Gaststätten. Im Mai begann die Reihe. Weitere Konzerte folgen am 18. Juli im Lämmlein, am 22. August im Weinhaus Zur Traube und am 20. September in der RheinLounge 637. Der Eintritt ist auch dort frei. Damit soll der Sommer durchgängig mit Musikveranstaltungen in Unkel begleitet werden.
Ars Fontana soll es weiterhin geben
Ars Fontana wird es aber auch die nächsten Jahre weiterhin geben. Auf die Frage, wie er Ars Fontana in Unkel in fünf Jahren sehe, antwortete Michael Hommerich: „Ich will das so erhalten, wie es ist. Ein Glas Wein bei guter Musik“. Und nach einer kurzen Pause, „Obwohl, eine feste Bühne wäre schon klasse.“
