Bei Anna Lena Haakert aus Waldbreitbach herrscht große Vorfreude: Ab Ende November verkörpert die 17-Jährige wie bereits im vergangenen Jahr das Christkind im Weihnachtsdorf Waldbreitbach. Vom Touristik-Verband Wiedtal war das Mitglied der Gardetanzgruppe „Brave Mädche“ der KG „Brave Jonge“ angesprochen worden. Auf Anhieb fand die Gymnasiastin gefallen an dieser Rolle. Bei der traditionellen Eröffnung des Weihnachtsdorfs mit einem Fackelzug durchs Dorf hatte sie vor einem Jahr ihren ersten Einsatz.
Mutter bat um Videobotschaft für Tochter
Außerdem zieht sie an den Wochenenden des Christkindchens Marktes durch die Straßen von Waldbreitbach. „Da habe ich einen Korb mit Süßigkeiten und Geschenken für die Kinder. Dann mache ich Fotos mit ihnen oder beantworte Fragen“, berichtet Anna Lena. „Ich wurde schon gefragt, ob ich fliegen kann. Da war ich im ersten Moment überfordert, was ich antworten soll“, sagt die 17-Jährige. Sie habe sich dann einer Notlüge bedient, um die Illusion vom Christkind aufrechtzuerhalten. Sie sagte zu dem Kind, dass sie nur fliegen könne, wenn keiner zuschaut. Manchmal gebe es auch besondere Wünsche von Eltern an das Christkind: So bat eine Mutter im vergangenen Jahr um eine Videobotschaft für ihre Tochter, die so allmählich den Glauben an die Existenz des Christkindchens verloren hatte.
„Ich wurde schon gefragt, ob ich fliegen kann. Da war ich im ersten Moment überfordert, was ich antworten soll.“
Waldbreitbachs Christkind Anna Lena Haakert
Tipps beim wohl bekanntesten Christkind Deutschlands, dem Nürnberger Christkind, hat sich Anna Lena für ihre Rolle nicht geholt. „So kompliziert ist es nicht. Die meisten Kinder sind superlieb und aufmerksam“, berichtet die Waldbreitbacherin. Viele Kinder würden sich gar nicht trauen, mit dem Christkind zu sprechen. Beim abendlichen Fackelzug durch Waldbreitbach wären die Kleinen mit großen Augen Anna Lena in ihrem auffälligen Kleid stillschweigend gefolgt. Ihre Rolle hatte ihr so gut gefallen, dass sie bereits im vergangenen Jahr signalisiert hatte, es weiterhin machen zu wollen.
Auch bei der Haarpracht gibt sie sich viel Mühe
In das Kleid ihrer Vorgängerin passte sie ohne Änderungswünsche. Den meisten Aufwand bereitet ihr die Haarpracht. Da sie keine natürlichen Locken hat, greift die Schülerin zum Lockenstab. „Es ist kein Muss, aber ich persönliche finde, dass es einfach dazugehört. Ich bin ja schon nicht blond wie das Christkind“, sagt Anna Lena lachend.
Nach einem Jahr Erfahrung geht sie in die Saison 2024/25 mit noch mehr Selbstbewusstsein an die Aufgabe heran. Am Freitag, 29. November, um 18 Uhr schlüpft sie dann wieder in ihre Rolle: Dann beginnt der Fackelzug am „Alten Kreuz“ in Waldbreitbach. An den beiden Christkindchenmarkt-Wochenenden (7./8. und 14./15. Dezember) und am Neujahrstag ist sie natürlich der Star. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Gymnasiastin auch in der Saison 2025/26 noch einmal zur Verfügung stehen. Nach dem Schulabschluss möchte sie allerdings beruflich nichts mit Kindern machen, sondern im Bereich der Tiermedizin Fuß fassen.

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