Im DRK-Krankenhaus Neuwied ist der Bereitschaftsdienst ansässig und steht auch persönlich für die Patienten bereit. Problem: Wenn hier zahlreiche Menschen auflaufen, dann braucht man viel Geduld – wie jetzt in Neuwied geschehen.
Sein 89-jähriger Vater fühlte sich am Tag nach Weihnachten sehr schlecht, berichtete uns ein Leser am Telefon. Nach einer Erkältung hatte der Senior ein Lungenödem und lag im Bett. Also gab der Sohn auf der Webseite eines Branchendienstes „Hausarzt Neuwied“ ein, rief bei allen 49 angezeigten Telefonnummern an – und musste 49-mal erfahren, dass die Praxis zurzeit geschlossen ist.
Also fuhr er mit seinem Vater zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst im DRK-Krankenhaus, „doch hier standen die Patienten schon in einer Schlange zur Tür heraus“, ärgert sich der Neuwieder. Mit seinem kranken und gebrechlichen Vater konnte er sich hier nicht einreihen, und ein Hausbesuch sei nicht möglich gewesen.
Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz bietet die Ärztlichen Bereitschaftspraxen an und weiß, dass das Patientenaufkommen gerade während und zwischen den Feiertagen höher als üblich ist. Genaue Zahlen werden nicht erhoben, teilt die KV auf Anfrage mit, aber „in diesem Zeitraum muss aufgrund des erhöhten Patientenaufkommens immer mit Wartezeiten gerechnet werden“.
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist grundsätzlich der Ersatz für den Hausarzt zu den regulären Sprechzeiten – und so wie in einer Praxis, wenn nach der Vormittagssprechstunde auf die später beginnende Nachmittagssprechstunde verwiesen wird, könne den Anrufern unter der 116117 bei einem hohen Anrufaufkommen zugemutet werden, später noch mal anzurufen.
Hausbesuche würden oft erst Stunden später nach den Sprechstunden durchgeführt. Für Notfälle sei der Rettungsdienst vorgesehen.