Dass immer wieder Geräusche aller Art von Andernach aus auch in Feldkichen ankommen, ist nichts Neues. Seit der Hafen allerdings seine Auftragslage enorm verbessert hat und sogar erweitert wurde, sehen sich die Bürger des Neuwieder Stadtteils einer dauerhaften Lärmkulisse ausgeliefert. Diese Problematik ist auch Ortsvorsteherin Simone Schuh bekannt: „Wir haben uns immer wieder mit dem Problem beschäftigt und im vergangenen Jahr einen dicken Ordner mit E-Mails und Stellungnahmen an Oberbürgermeister Jan Einig übergeben.“ Dieser habe auf die Beschwerde reagiert, indem er ein Treffen arrangierte zwischen Vertretern des Ortsbeirats Feldkirchen, dem Geschäftsführer der Andernacher Stadtwerke und sich selbst.
Keine großen Veränderungen zu erwarten
Vertreten wurde das Feldkircher Gremium von Jens Martienßen und Beate Busch-Schirm, die in der vergangenen Sitzung allerdings keine großen Veränderungen der Lärmsituation ankündigen konnten: „Das Gespräch verlief sehr konstruktiv“, berichtete Martienßen. So habe er das Gefühl gehabt, ernst genommen zu werden. „Man war sehr zuvorkommend und erklärte uns, dass man vieles versuche, um den Lärmpegel zu drosseln.“ Und dieser gehe hauptsächlich von einem Kran und dessen Greifarm aus. „Beim Verladen von Zementklinger gebe es keine andere Möglichkeit, als einen Kran zu verwenden“, sagte Martienßen, der als zweite Geräuschquelle ein Förderband nannte, das zwischen 6 Uhr morgens und 20 Uhr abends dauerhaft laufe.
Emmissionsgutachen liegt vor
Trotz Verständnis und Einsicht sei allerdings eine Verringerung des Lärmpegels wohl nicht umsetzbar. „Es gibt ein Emissionsgutachten, das bestätigt, dass alle Geräusche innerhalb der zulässigen Norm liegen“, resümierte Martienßen, dessen Aussage die anwesenden Bürger verärgerte. So sei der Zustand inakzeptabel, gesundheitsschädigend und stelle zusätzlich eine Wertminderung der Wohngebäude dar.
„Wir haben im Moment einfach keine rechtliche Handhabe“, bestätigte auch Busch-Schirm. So sei man wie ein Bittsteller auf die Gunst des Andernacher Hafens angewiesen. Um dem Anliegen allerdings dennoch Nachdruck zu verleihen, wollen zahlreiche Bürger nun das Gespräch mit Oberbürgermeister Jan Einig suchen, der am 9. Juli in Feldkirchen zur Bürgersprechstunde einlädt.