Bereits seit dem vergangenen Jahr beobachtet der Neuwieder Joachim Gröger die Situation am Deich: „Bei den Wrackschiffen und beim Pegelturm ist jedes Wochenende bei gutem Wetter eine Fütterung zu beobachten.“ Dies könne allerdings schwerwiegende Folgen für die Tauben haben, da nicht selten schimmliges Brot, Toast oder Haferflocken gestreut werden, was zu Kropfentzündungen sowie Magen- und Darmbeschwerden führen kann. Und dies habe nicht selten den Tod der Tiere zur Folge. „In Cochem gab es sogar Schwäne, die an den großen Brötchenbrocken erstickt sind”, berichtet Gröger. Mittlerweile erstrecke sich das ausgestreute Futter sogar bis zur Schloss- und Marktstraße. Ein Zustand, den Gröger auch mit Blick auf drohende Rattenplagen stark kritisiert. Und die Stadtverwaltung gibt ihm recht. Bereits im vergangenen Jahr hatte Gröger das Ordnungsamt auf das illegale Füttern aufmerksam gemacht. Allerdings war es dort aufgrund von Corona immer wieder zu Verzögerungen gekommen.
Dies hat nun ein Ende, wie Erhard Jung, Pressesprecher der Stadt Neuwied, erklärt: „Voraussichtlich im Laufe der kommenden Woche werden Schilder angebracht, die auf die Problematik hinweisen.” Dennoch sei es generell schwierig, das Taubenfütterungsverbot zu überwachen. Hinzu komme, dass das Verbot nicht ganz unumstritten sei. Dennoch schließt sich die Stadt der Aussage Grögers an, dass nicht artgerechtes Futter den Tieren schade. Somit wolle man das Verbot auch vonseiten des Ordnungsamts überwachen: „Im Zusammenhang mit den aktuellen Kontrollen der Corona-Regeln wird auch das Thema Taubenfüttern kontrolliert”, verspricht Jung. Schließlich handele es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit.