Premiere für die Neuwieder Innenstadt und für Heddesdorf. Zum ersten Mal konnten die Bewohner dort einen Ortsvorsteher wählen. Wer die Posten bekommt, steht allerdings noch nicht fest. Weder in der Innenstadt noch in Heddesdorf konnte ein Bewerber im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erringen, sodass eine Stichwahl nötig wird. In anderen Stadtteilen sind hingegen Entscheidungen gefallen.
Doch zunächst zurück zur Innenstadt. Dort stellten sich drei Bewerber zur Wahl: Martin Monzen (CDU), Werner-Andreas Fortuna-Kaltenborn (FWG) und Neuwieds ehemaliger Bürgermeister Michael Mang, der als Einzelbewerber gestartet ist und der bei der Ortsvorsteherwahl sozusagen sein kommunalpolitisches Comeback gab.
Stichwahl in der Innenstadt: Monzen gegen Mang
Und das mit Erfolg. Mang kam auf 31,9 Prozent der Stimmen und qualifizierte sich damit für die Stichwahl. Dort tritt er in zwei Wochen gegen Martin Monzen an, der 37,7 Prozent der Stimmen erhielt. Knapp aus dem Rennen ausgeschieden ist Werner-Andreas Fortuna-Kaltenborn mit 30,4 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,3 Prozent.
Martin Monzen zeigte sich in einer ersten Reaktion durchaus zufrieden. „Damit haben wir das erste Teilziel erreicht“, sagte er. “Jetzt freue ich mich auf die Stichwahl."
Auch Michael Mang hatte sich das Erreichen der Stichwahl zum Ziel gesetzt. „Jetzt geht es darum, noch einmal die Wähler zu mobilisieren“, betonte er mit Blick auf den nächsten Wahltermin.
Ich hatte schon gehofft, Michael Mang noch zu überholen. Aber da habe ich Pech gehabt.
Werner-Andreas Fortuna-Kaltenborn
„Dumm gelaufen“, kommentierte Werner-Andreas Fortuna-Kaltenborn sein knappes Ausscheiden. „Ich hatte schon gehofft, Michael Mang noch zu überholen. Aber da habe ich Pech gehabt.“
Eine weitere Stichwahl wird in Heddesdorf erforderlich. Dort bewarben sich gleich fünf Kandidaten um den Posten des Ortsvorstehers. In der Stichwahl werden Sven Lefkowitz (SPD) und Verena Schütz (CDU) die Sache unter sich ausmachen.
Lefkowitz liegt in Heddesdorf vorn
Lefkowitz kam am Sonntag auf 32,8 Prozent der Stimmen, Schütz erreichte 29,7 Prozent. Aus dem Rennen ausgeschieden sind Gudrun Vielmuth (Ich tu’s), die 18,3 Prozent der Stimmen erhielt, Serdar Bilici (FWG), der auf 12,2 Prozent kam, und Fred Kutscher (Wählergruppe Etscheidt) mit 7 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung in Heddesdorf lag bei 46,6 Prozent.
Verena Schütz zeigte sich mit ihrem Abschneiden sehr zufrieden. „Das ist ein gutes Ergebnis“, kommentierte sie und kündigte an, weiter Wahlkampf zu machen.
Das will auch Sven Lefkowitz, der sich darüber freute, am Sonntag die meisten Stimmen der Kandidaten in Heddesdorf erhalten zu haben. „Ich bin zuversichtlich für die Stichwahl“, sagte er, wies aber zugleich darauf hin, dass es entscheidend sei, die Wähler für eine weitere Stimmabgabe zu motivieren.
Amtsinhaber muss in die Stichwahl
In Oberbieber muss Amtsinhaber Rolf Löhmar (FWG Oberbieber) ebenfalls in die Stichwahl. Dort tritt er gegen Maren Dümmler (SPD) an. Löhmar erhielt am Sonntag mit 38,4 Prozent die meisten Stimmen, Dümmler kam auf 33 Prozent. Nina Gross (CDU), die sich ebenfalls zur Wahl gestellt hatte, kam auf 28,6 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung in Oberbieber lag bei 59,9 Prozent.
Auch in Segendorf ist die Entscheidung in Sachen Ortsvorsteher erst einmal vertagt. Für die Stichwahl haben sich Amtsinhaberin Andrea Welker (SPD) und ihr Herausforderer Dieter Bleidt (FWG) qualifiziert. Welker kam am Sonntag auf 43,8 Prozent der Stimmen, Bleidt erhielt 39,7 Prozent. Silvana Cremer (CDU) ist mit 16,5 Prozent aus dem Rennen. Die Wahlbeteiligung in Segendorf lag bei 60,3 Prozent.
Eine Entscheidung im ersten Wahlgang gab es hingegen in Engers. Dort bleibt Dieter Neckenig (CDU) Ortsvorsteher. Er konnte sich knapp gegen seinen Herausforderer Florian Garzombke (SPD) durchsetzen. Während auf Neckenig 52,4 Prozent der Stimmen entfielen, erhielt Garzombke 47,6 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Engers lag bei 51,2 Prozent.
Jetzt können wir die nächsten fünf Jahre in Angriff nehmen.
Dieter Neckenig
„Es hat mich erstaunt, dass es so knapp geworden ist“, kommentierte Neckenig den Wahlausgang. Mit dem Ergebnis sei er aber glücklich und zufrieden. „Jetzt können wir die nächsten fünf Jahre in Angriff nehmen.“
Der Amtsinhaber hat es auch in Irlich knapp geschafft. Karl-Heinz Wilhelmy (CDU) bleibt dort in den kommenden fünf Jahren der Ortsvorsteher. Am Sonntag holte er 52,6 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer Frank Driesch (FWG) kam auf 47,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Irlich lag bei 54,3, Prozent.
Troß setzt sich klar durch
Und noch ein Amtsinhaber konnte sich gegen seinen Herausforderer durchsetzen, nämlich Karl-Heinz Troß in Niederbieber. Troß lag am Ende deutlich vor seinem Mitbewerber von der CDU, Romed Kaufhold. Auf Troß entfielen 68,3 Prozent der Stimmen, Kaufhold kam auf 31,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Niederbieber lag bei 55,2 Prozent.
„Ich war von Anfang an guter Dinge“, sagte Troß am Sonntagabend in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis. Troß, der derzeit im Urlaub ist, verfolgte die Auszählung über soziale Netzwerke und das Internet.
Gleich gegen zwei Konkurrenten hat sich Guido Hahn (CDU) bei der Wahl zum Ortsvorsteher in Gladbach durchgesetzt und eine Stichwahl vermieden. Amtsinhaber Hahn erreichte 58 Prozent der Stimmen, seine Mitbewerber Stefan Reif (FWG) und Henning Peter (Für Glabbach) kamen lediglich auf 21,6 beziehungsweise 20,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Gladbach lag bei 63,9 Prozent.
Neuer Ortsvorsteher in Rodenbach
Einen neuen Ortsvorsteher gibt es in Zukunft in Rodenbach. Die Nachfolge von Uwe Preis (SPD), der nicht mehr angetreten war, tritt Sven Gall (SPD) an. Er konnte sich knapp gegen Jörg Schmitz (FWG) durchsetzen. Auf Gall entfielen 51,2 Prozent der Stimmen, Schmitz kam auf 48,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Rodenbach lag bei 62,8 Prozent.
Auch Torney hat einen neuen Ortsvorsteher. Dort setzte sich Dirk Höhler (CDU) mit 61,4 Prozent gegen Dietmar Littek (SPD) durch, der 38,6 Prozent der Stimmen erhielt. Die Wahlbeteiligung in Torney lag bei 53,3 Prozent.
Viermal gab es keinen Gegenkandidaten
In vier weiteren Neuwieder Stadtteilen gab es lediglich einen Bewerber – der dann auch jeweils erwartungsgemäß das Rennen machte. So wird in Altwied künftig Christine Seelbach-Neuer (CDU) die neue Ortsvorsteherin sein. Sie erhielt 78 Prozent Ja-Stimmen. Die Wahlbeteiligung in Altwied lag bei 68 Prozent.
In Block bleibt Judith Fogel die Ortsvorsteherin. Die Amtsinhaberin erhielt am Sonntag 80,9 Prozent an Ja-Stimmen. Die Wahlbeteiligung in Block lag bei 49,3 Prozent.
Mit satten 82,4 Prozent der Ja-Stimmen hat Simone Schuh erneut den Posten als Ortsvorsteherin von Feldkirchen erobert. Auch dort gab es keinen Gegenkandidaten für die Amtsinhaberin. Die Wahlbeteiligung in Feldkirchen lag bei 62,8 Prozent.
Und in Heimbach-Weis bleibt Markus Blank (CDU) Ortsvorsteher. Er erhielt 69,4 Prozent Ja-Stimmen. Die Wahlbeteiligung in Heimbach-Weis lag bei 58,4 Prozent.